Obdachlosenhunde leben in Deutschland unter schwierigen Bedingungen. Für viele Obdachlose ist ein Hund gleichzeitig der einzig verbliebene treue Begleiter. Entsprechend gut versuchen sich viele von ihnen um die Gesundheit ihrer Fellnasen zu kümmern, und das gelingt ihnen gut. Das ist das Ergebnis unserer Umfrage, zu der wir deutschlandweit Initiativen befragt haben, die sich ehrenamtlich für das Wohlergehen der Tiere einsetzen.
Typische Krankheiten von Obdachlosenhunden gibt es laut Auskunft der Initiativen nicht. Die Hunde befinden sich meistens in einem insgesamt guten Zustand. Ein häufiges Problem ist der Parasitenbefall, der aber auch unter Hunden mit Obdach in Form von Zecken-, Floh- oder Wurmbefall auftreten kann. Zahnprobleme, kleinere Schnittverletzungen oder Bisswunden, die im Kampf mit anderen Hunden oder durch zerbrochene Flaschen auf der Straße entstanden sind, werden von den helfenden Tierärzten in den Initiativen ebenfalls regelmäßig behandelt. Unterernährte Tiere sind eine seltene Ausnahme. Das zeigt, dass die Besitzer stets versuchen, den Fressnapf ihres Hundes zu füllen.
Nichtsdestotrotz stoßen mittellose Tierbesitzer – und auch die ehrenamtlich organisierten Initiativen – sehr schnell an ihre finanziellen Grenzen. Die Initiativen, die sich um die Gesundheit von Obdachlosenhunden und Tiere von mittellosen Besitzern kümmern, sind somit auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen.
Was leisten die Initiativen?
Die Initiativen konzentrieren sich in den meisten Fällen auf die medizinische Grundversorgung der Tiere. Zum regulären Hilfsangebot gehören Hundeimpfungen, Entwurmungen, die Behandlung von Zahnproblemen, kleinerer Schnittverletzungen oder Bisswunden. Viele Initiativen beschränken sich dabei nicht nur auf Obdachlosenhunde, sondern bieten ihre Dienste auch generell mittellosen Besitzern an, z. B. Sozialhilfeempfängern oder Menschen mit kleiner Rente. Neuanschaffungen werden dagegen nicht unterstützt. Wenn umfangreichere Behandlungen notwendig sind, um das Wohlergehen der Hunde zu sichern – wie z. B. bei chronischen Erkrankungen, Tumoren oder komplizierten Operationen – stoßen die Initiativen häufig an ihre Grenzen und sind selbst auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Weitere Unterstützer sind daher immer willkommen.
Wie kann ich helfen?
Es gibt viele Möglichkeiten, sich persönlich einzubringen. Da die Initiativen meist zu 100 Prozent ehrenamtlich organisiert sind, sind sie von Geld- und Sachspenden sowie freiwilligen Helfern abhängig. Viele von ihnen suchen auch Patenschaften, z.B. für chronisch kranke Tiere, die einer regelmäßigen Behandlung bedürfen. Auch AGILA hat die Initiativen, die an der Umfrage teilgenommen haben, mit einer Spende von Floh- und Zeckenhalsbändern unterstützt.
Wo kann ich helfen?
Bundesweit gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die sich für das Wohlergehen von Obdachlosenhunden und Haustieren aus sozial schwachen Haushalten einsetzen. Wir haben eine Übersicht der Initiativen in den städtischen Ballungszentren zusammengestellt. Sind Sie selbst Teil einer solchen Initiative oder kennen eine Organisation, die wir hier auflisten sollten, dann melden Sie sich bei uns unter
- Die Tiertafel RheinErft e.V. , Bergheim (bei Köln)
- Hundedoc - Hilfe auf vier Rädern, Berlin
- Soziale Tier-Not-Hilfe Frankfurt e. V., Frankfurt am Main
- Tiertafel Hamburg e.V., Hamburg
- Tierheilpraxis Hannover-Ricklingen, Hannover
- Bunter Hund Leipzig e.V., Leipzig
- DoDog e.V. Dortmund, Lünen (bei Dortmund)
- Futteranker Mannheim e.V., Mannheim
- Die Tiertafel München e.V. , München
- Soziale Futterstelle Regensburg e.V., Regensburg
- Tiertafel Burghausen e.V., Burghausen
- TierAnker Magdeburg e.V., Magdeburg