Hallo Janine,
vielen Dank für Ihre Antwort und die wichtigen Informationen zu Ihrer Familie und der bisherigen Erfahrungen Ihrer Hündin mit dem Alleinbleiben bzw. mit der Anwesenheit von Ihnen, Ihrem Mann und Ihren beiden Kindern.
Es gibt sehr viele Hunde, die ihrem Besitzer möglichst den ganzen Tag folgen möchten. Der Grund ist in der Regel nicht - wie so oft zu lesen ist, - dass diese Hunde den Besitzer kontrollieren möchten. Der Grund ist vielmehr, dass diese Hunde die Nähe Ihres Besitzers als lebensnotwendig ansehen, bspw. um entspannt ruhen oder schlafen zu können. So charmant es klingen mag, das wir als Besitzer eine solche Bedeutung für unseren Hund haben - so problematisch ist es, wenn wir wirklich einmal ohne unseren Vierbeiner das Haus verlassen müssen.
Der erste Schritt bei einem so gelagerten Problemverhalten eines Hundes besteht darin, ihm ein wenig mehr "Selbständigkeit" beizubringen. Das bedeutet nun nicht, dass Ihr Hund anfangen wird, seine eigenen Wege zu gehen oder Ihnen auf der Nase herum zu tanzen. Es bedeutet vielmehr, dass Ihr Hund lernen soll, ruhig und entspannt zu ruhen oder zu schlafen, auch wenn Sie ein wenig Abstand voneinander haben.
Der erste Schritt ist daher scheinbar minimal: Überlegen Sie, welche beiden - unmittelbar nebeneinander liegenden - Räume in Ihrer Wohnung Sie nutzen können, so dass jeweils über einen längeren Zeitraum Ihr Hund sich in dem einen Raum und Sie sich in dem anderen Raum aufhalten können. Der Raum, in dem sich Ihr Hund befindet, ist mit einem Liegeplatz und Zugang zu frischem Wasser sowie gern auch zu Spielzeug und Kauknochen auszustatten. Zwischen dem Aufenthaltsbereich von Ihnen und Ihrem Hund sollten Sie nun eine minimale Trennung, bspw. durch ein Kindergitter, einbauen. Ziel ist, dass Ihr Hund lernt, dass er Sie sehen und hören und riechen kann und ein Entspannen für ihn möglich ist, auch wenn er nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe sein kann.
Ich freue mich über Ihre Rückmeldung, wie Ihr Hund auf diese minimale Veränderung seines alltäglichen Lebens reagiert!
Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net