Alleine bleiben üben

Allgemeines
Janine E. schrieb am 20.11.2023
Hallo ich habe einen American Terrier Pitbull die heute 1 Jahr geworden ist. Sie kann leider immer noch nicht alleine bleiben. Wir haben es mal anfangs 10 Minuten versucht aber sie jault solange bis wir wieder da sind. Wie soll ich das am besten angehen?
11 Antworten
Hallo Janine,

damit ich den aktuellen Trainingsstand hinsichtlich des Alleinbleibens besser einschätzen kann, schreiben Sie mir doch bitte einmal folgendes:

- Was macht Ihr Hund, wenn Sie durch Ihre Wohnung gehen?

- Was macht Ihr Hund, wenn Sie das Zimmer verlassen und die Tür für 1 Sekunde schließen?

Ich bin gespannt auf Ihre Rückmeldung!

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 22.11.2023
Hallo,

Sie ist sehr Anhänglich.
Sie folgt mir immer überall hin sogar wenn ich nur am Aufräumen bin.

Wenn ich die Tür für 1 Sekunde schließe, fängt sie an, an der Tür zu kratzen und zu Jammern.
Und wenn ich die Tür öffne, freut sie sich wie wild als wäre ich Stunden weggewesen.

Noch eines müssen Sie noch wissen:

Als wir den Hund bekamen machte mein Mann seine Arbeit für einige Monate von Zuhause aus. Ich ging Arbeiten von Morgens bis Mittags bis ca.13 Uhr und danach ging er noch bisschen Arbeiten.
Mein Mann hat sie keine Sekunde alleine gelassen nie.
Dann hab ich meinen Job gekündigt und ich war dann Zuhause. Da war unser Hund 7 Monate alt. Ja und nach 5 weiteren Monaten kann man sie immer noch nicht alleine lassen hab es immer wieder mit 10 minuten auch einmal mit 20 minuten versucht aber sie jault sehr laut.

Und falls Sie das wissen müssen: wir sind Zuhause zu viert. Ich habe noch eine 14 jährige Tochter und einen 12 jährigen Sohn. Aber nur ich geh mit Ihr Gassi.
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Hallo Janine,

vielen Dank für Ihre Antwort und die wichtigen Informationen zu Ihrer Familie und der bisherigen Erfahrungen Ihrer Hündin mit dem Alleinbleiben bzw. mit der Anwesenheit von Ihnen, Ihrem Mann und Ihren beiden Kindern.

Es gibt sehr viele Hunde, die ihrem Besitzer möglichst den ganzen Tag folgen möchten. Der Grund ist in der Regel nicht - wie so oft zu lesen ist, - dass diese Hunde den Besitzer kontrollieren möchten. Der Grund ist vielmehr, dass diese Hunde die Nähe Ihres Besitzers als lebensnotwendig ansehen, bspw. um entspannt ruhen oder schlafen zu können. So charmant es klingen mag, das wir als Besitzer eine solche Bedeutung für unseren Hund haben - so problematisch ist es, wenn wir wirklich einmal ohne unseren Vierbeiner das Haus verlassen müssen.

Der erste Schritt bei einem so gelagerten Problemverhalten eines Hundes besteht darin, ihm ein wenig mehr "Selbständigkeit" beizubringen. Das bedeutet nun nicht, dass Ihr Hund anfangen wird, seine eigenen Wege zu gehen oder Ihnen auf der Nase herum zu tanzen. Es bedeutet vielmehr, dass Ihr Hund lernen soll, ruhig und entspannt zu ruhen oder zu schlafen, auch wenn Sie ein wenig Abstand voneinander haben.

Der erste Schritt ist daher scheinbar minimal: Überlegen Sie, welche beiden - unmittelbar nebeneinander liegenden - Räume in Ihrer Wohnung Sie nutzen können, so dass jeweils über einen längeren Zeitraum Ihr Hund sich in dem einen Raum und Sie sich in dem anderen Raum aufhalten können. Der Raum, in dem sich Ihr Hund befindet, ist mit einem Liegeplatz und Zugang zu frischem Wasser sowie gern auch zu Spielzeug und Kauknochen auszustatten. Zwischen dem Aufenthaltsbereich von Ihnen und Ihrem Hund sollten Sie nun eine minimale Trennung, bspw. durch ein Kindergitter, einbauen. Ziel ist, dass Ihr Hund lernt, dass er Sie sehen und hören und riechen kann und ein Entspannen für ihn möglich ist, auch wenn er nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe sein kann.

Ich freue mich über Ihre Rückmeldung, wie Ihr Hund auf diese minimale Veränderung seines alltäglichen Lebens reagiert!

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 26.11.2023
Vielen Dank ich werde es versuchen und ihnen eine Rückmeldung geben vielen Dank.

Noch eine andere Frage: Mein Hund macht auch beim Gassi gehen Probleme. Sie zieht sehr dolle und bellt jeden fremden Mensch an den sie begegnet, selbst Kinder. Wie kann ich das verhindern?
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Hallo Janine,

zu diesen beiden Verhaltensweisen auf dem Spaziergang zunächst ebenfalls wieder einige Fragen meinerseits:

- Welches der beiden Probleme ist für Sie dringlicher?
- Wäre es für Sie eine Option, eine Regel einzuführen, die folgendermaßen lautet: Spaziergang an der Leine = durchhängende Leine ohne Ziehen, Spaziergang an Geschirr = straffe Leine mit Ziehen erlaubt?
- Welche Belohnung ist draußen auf Spaziergängen so gut, dass Ihr Vierbeiner alles andere dafür stehen oder liegen lassen würde?

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 05.12.2023
Das alleine bleiben ist dringender ich werde darauf erstmal Konzentrieren.

Ein Rückzugsort hat er und ein Türschutzgitter ist auch angebracht.
Soll ich hin jammern lassen wenn er nicht auf Platz bleiben reagiert?
Soll ich ihn dann ignorieren?
Wenn er am Gitter mit der Pfote rum kratzt soll ich auch das ignorieren?

LG
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Hallo Janine,

nach wie viel Zeit (Sekunden bzw. Minuten) fängt ihr Hund mit dem Jammern bzw. mit dem Kratzen an?

Viele Grüße,
Stefanie Ott
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 06.12.2023
Hallo,
Eigentlich sofort nach 1,2 Sekunden manchmal dauert es 5 Sekunden.

Lg
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 06.12.2023
Gestern hat sie zum Beispiel auch vor dem gitter gesitzt bis ich kam
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Janine E. | Fragesteller/in
schrieb am 11.12.2023
Hallo, ich bitte um Antwort
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Hallo,

eine Zeit von 1 oder 2 bis 5 Sekunden bis zum ersten Jammern oder Kratzen ist zwar nicht sehr lang, damit aber lediglich eine erste kleine Herausforderung.

Probieren Sie bitte über mehrere Tage - und das dann mehrfach am Tag, um einen möglichen Lernerfolg beobachten zu können - einmal folgendes: gehen Sie aus dem Zimmer und schließen Sie das Gitter hinter sich. Noch während Sie das Gitter in der Hand haben, drehen Sie - ganz belanglos, als ob Sie etwas vergessen hätten - wieder um und kehren in das Zimmer zurück.

Ihren Hund beachten Sie bei dieser Aktion bitte nicht, d. h. Sie sprechen nicht mit ihm, Sie schauen ihn nicht an, und Sie fassen ihn nicht an. Beobachten Sie einfach einmal, ob Ihr Hund bei einem immer wiederkehrenden Raus-und-sofort-wieder-rein vielleicht irgendwann erkennt, dass ihr Handeln für ihn belanglos ist und sich Jammern und Kratzen nicht lohnt.

Ich bin gespannt auf Ihre Erfahrungen nach einigen Tagen!

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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