Border vs Auto bzw. Zug

Allgemeines
Dirk_Baumgärtner schrieb am 03.01.2016
Hallo Dog Team,
Vor einiger Zeit stellte ich euch die Frage was man tun kann wenn der Hund bei Fahrzeugen falsch reagiert.
Nach mehreren Versuchen, wie Lieblingsspielzeug, Leckerle zum Ablenken, konzentration auf mich lenken, und alles nicht funktioniert wende ich mich nochmals an euch.
Noch mal zur seiner Reaktion
- sobald er das Auto hört hab ich keine Chance zu ihm durchzudringen, er geht in lauerstellung, und sobald das Fahrzeug auf unserer Höhe ist sprintet er los. Leckerle direkt vor die Nase ignoriert er genauso wie alles andere. Wenn das Fahrzeug vorbei ist ( Ca. 10m) ist alles wieder vorbei. Er schaut sich nochmal um, und schaltet wieder auf normal, und ist sofort wieder konzentriert bei der Sache.
Einen Spaziergang mit ca 70 m abstand zur Autobahn ( nicht sichtbar) reicht aus das er nur noch auf die Autos hört. Ohne Erfolg zu ihm durchzudringen.
Für weitere Tipps bin ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüssen
Dirk Baumgärtner
1 Antwort
Hallo Herr Baumgärtner,
das kann auch alles nicht funktionieren, weil Sie auf die Situation warten - und dann ist es zu spät.
Bitten Sie einen Freund an Ihnen vorbeizufahren und gehen Sie folgendermaßen vor.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und verjagt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Das Auto kommt, Sie gehen in die andere Richtung, ehe er sich aufregt, das Auto kommt wieder, Sie reagieren schon besser und schneller. Sprinten kann er nur, wenn er VOR Ihren Füßen ist, das geht weder abgeschirmt noch beim Weggehen.
Üben Sie es mit dem Freund immer wieder, bis Sie dem Hund gegenüber immer sicherer werden. Mindestens 10 Mal kommt der Freund: Sie machen einen Handwechsel, er darf sich auf keinen Fall hinlegen. Halten Sie den Autoschlüssel unter den Bauch, das tut nicht weh, hindert aber am hinlegen, dann ändern Sie sofort die Richtung. Lassen Sie ihn hungern und üben Sie mit super Futter...
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt

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