Erwartungsbellen im Auto

Allgemeines
Laura H. schrieb am 25.04.2019
Hallo,

unsere Hündin (1,5 Jahre) ist ein sehr hibbeliger Hund mit viel Energie. Leider ist das Autofahren ZUM Ausflugsziel sowohl für sie (dürfte ja Stress pur sein) als auch für unsere Ohren und Nerven die Hölle.
Sie hechelt stark und das Bellen ist hochtönig, schnell, wobei sie auch kaum ansprechbar ist. Sie kennt die Vokabel leise (=mit dem Bellen aufhören), aber sowohl das als auch ein Nein wirkt eher kontraproduktiv und stresst sie scheinbar noch mehr bzw. fährt sie in diesem Modus danach noch weiter hoch. Auf der Rücktour zeigt sie dieses Verhalten nicht und liegt sogar ruhig, was sie auf dem Hinweg zum Freilaufziel nicht schafft. Ab und an sitzt sie, doch meistens steht sie unruhig.
Durch Googlen konnte ich leider wenig finden, bzw möchte ich eigentlich nicht mit den bislang gefundenen gruselig, klingenden Vorschlägen arbeiten, wie eine Wasserpistole zu nutzen oder irgendwelche Schellen, mit deren Geräusch man den Hund durch Erschrecken unterbricht.

Ich bin gespannt und dankbar für Ihre Hilfe!
2 Antworten
Laura H. | Fragesteller/in
schrieb am 25.04.2019
Mir ist noch ein Detail eingefallen. Sie zeigt diese Unruhe, wenn sie im Kofferraum ist, nicht aber, wenn sie zwischen meinen Beinen, neben mir oder auf meinem Schoß (naja so halb) sitzen kann. Meine Nähe zu ihr, wie eine Hand die ich am Trennnetz vorbei nach hinten halte, um ihr Körperkontakt zu geben, hat jedoch keine Wirkung auf sie (ich meine nur hin halten bzw. an sie ran, es ist keine belohnendes Streicheln für ihr Verhalten, denke ich zumindest), also egal ob ich vorn auf dem Beifahrersitz sitze oder "bei" ihr, wobei uns nur die Rückbanklehne trennt.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.05.2019
Hallo Laura,
Hund kennen keine Vokabeln, verstehen unsere Sprache aus dem Grund nicht. Wie soll das auch gehen? Ein Hund hat ungefähr den Intelligenzquotienten eines 4-jährigen Kindes. Genau aus dem Grund versteht die Hündin auch nicht die Vokabeln "Leise" oder "Nein". Aufgeregte Hunde regen sich, wenn sie was nicht verstehen, nur noch mehr auf.
Wenn Sie schreiben, die Hündin ist ein sehr hibbeliger Hund, kann es sein, dass Sie zuviel mit ihr reden. Besser ist es immer, gerade bei solchen Hunden, ein Kommando einmal zu geben und dann kommentarlos, aber mit Ruhe, durchzusetzen.
Auch bei dem von Ihnen geschilderten Verhalten hilft nur Ruhe und sehr viel Geduld. Wie Sie ja auch oben richtig geschrieben haben, handelt es sich bei Ihrer Hündin um Erwartungsbellen. Die Lösung ist, die Erwartung nicht mehr zu erfüllen und das braucht eine Menge Geduld.
Sobald sie also anfängt mit dem Bellen, halten Sie entweder an oder drehen sogar um. Sie lernt dadurch, dass sie mit dem Bellen das Gegenteil erreicht.
Wenn Sie dann am Ziel angekommen sind, steigen Sie erst aus, wenn Sie merken, dass die Hündin entspannt ist, NIE, wenn sie bellt. Sehr wahrscheinlich hat sie sich das Bellen angewöhnt, weil sie gemerkt hat, dass Sie sich dann beeilen, weil Sie, verständlicherweise, genervt waren.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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