Hündin will auf neuen Kater los

Allgemeines
Clarissa G. schrieb am 24.04.2018
Wir haben eine Hündin (4 Jahre, deutscher schäferhund/windhund mix) und haben uns vor ca 2 Wochen einen kater zugelegt. Unsere hündin kennt Katzen eigentlich jnd hat noch nie anzeichen gemacht auf sie los gehen zu wollen, auch wenn sie eine gewischt bekommen hat. Nun hat unser Kater ihr einmal eine geschossen und sie wollte sofort auf ihn los und ihn beissen. Wenn sie da ist, fixiert sie ihn, sie lässt sich mit nix umlenken und akzeptiert es auch nicht, wenn ich sie mit dem Rücken zu ihm drehen will, dass dieses gestarre aufhört. Ich bin echt ratlos, dass macht mich fertig. Sie hat auch einen extrem ausgeprägten Jagdtrieb, aber den hatte sie schon immer und hat ihn bei katzen nie ausgelebt. Ich bin mir leider auch nicht sicher, was der Grund ist, dass sie so reagiert, ob Jagdtrieb, Aggressivität, ich weiß es nicht. Ich weiß nicht wie ich die Sache weiter angehen soll. Sie darf aufjedenfall nicht mehr ins Wohnzimmer, da hier dem kater sein reich ist. Natürlich erst nicht mehr seit dem Vorfall. Sie hört kaum auf mich und sie beachtet mich auch nicht. Ich brauche dringend Hilfe, dieser Zustand macht mich so dermasen fertig..? was kann ich machen um ihr beizunringen dass ihr verhalten unerwünscht ist? Wie sollte ich die nächste Zusammenführung gestalten? Wie korrigiere ich sie richtig? Bitte helfen sie mir?
1 Antwort
Ines Trujka | Hundetrainer/in
schrieb am 16.05.2018
Hallo Clarissa,
Ihre Verzweiflung ist deutlich zu spüren und eine solche Verzweiflung bringt idR Spannungen mit sich, die sich auf beide Tiere überträgt.
Die Separierung Ihrer Hündin sollte unbedingt nur eine vorübergehende Maßnahme sein, da sich hierdurch Stress und Frust aufbauen kann, gerade in Anbetracht, dass der Ausschluss aus der sozialen Gruppe für Hunde eine extrem schwere Strafe darstellt. Nutzen Sie dieses Mittel, wenn überhaupt, nur als kurzfristige Maßnahme, für den Fall, dass Ihre Hündin sich im Wohnzimmer unerwünscht verhält. Lösen sie den Ausschluss nach einigen Minuten wieder auf.
Ich rate Ihnen dringend, sich einen Hundetrainer vor Ort zu suchen, der die Situation bei Ihnen direkt begutachten kann, denn gerade das Verhalten und die Körpersprache beider Tiere kann hier Aufschluss geben.
Katzen sind normalerweise sehr wehrhaft und können ein durchaus besitzergreifendes Wesen haben. Dies kann bei Hunden (vermenschlicht gesprochen) zu Abneigung führen und, da der Kater erst vor Kurzem bei Ihnen eingezogen ist, ist es denkbar, dass er als Eindringling bzw. Störenfried wahrgenommen wird. Bei Ihrer Hündin sollte an der Gefühlslage dem Kater gegenüber gearbeitet werden. Aus der „Abneigung“ soll ein positives, zumindest aber neutrales Gedühl werden. Dies erreichen Sie am ehesten mit positiver Verstärkung. Suchen Sie eine ganz unwiderstehliche Belohnung für Ihre Hündin und geben Sie sie ihr, solange sie die Anwesenheit des Katers noch stressfrei ertragen kann. Hier wird ein gewisser Abstand nötig sein, den Sie ertesten müssen. Arbeiten Sie sich dann kleinschrittig an den Kater heran. Ihre Hündin muss dabei immer noch ansprechbar bleiben, ansonsten ist der Stresspegel zu hoch und das Training ineffizient.
Hier nochmals meine Empfehlung:
Lassen Sie sich mit einer sinnvollen Vorgehensweise durch einen Hundetrainer vor Ort begleiten, dann wird sicher bald wieder Ruhe bei Ihnen einkehren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Herzliche Grüße
Ines Trujka
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