Hallo, dies sind ja gleich mehrere baustellen. Warum flippt sie aus? Möchte sie spielen und Kontakt zu den anderen Hunden aufnehmen? Oder möchte sie sie lieber vetreiben?
Zum problem : Bellen am zaun. Im Moment hat ihr Hund ja Erfolg mit seiner Bellerei. Der "Feind" verschwindet - IMMER!!! Also Sieg auf ganzer Linie.
Die einfachste Variante wäre, eine Sichtschutzwand zu stellen. So hoch, dass sie nicht drüberschauen kann. Relativ preiswert sind Folien wie z.B. an Tennisplätzen. Ansonsten können sie folgendes üben: Bestellen sie sich Helfer, stecken sie ihr Handy ein, stellen sie es auf Vibration - NICHT KLINGELTON!!!
Setzen sie sich entspannt in den Garten. Wenn der Helfer draussen vor dem Zaun losgeht, klingelt er kurz durch. Sie wissen jetzt, dass jemnad kommt und können agieren.
Sprechen sie den Hund an, rufen sie sie zu sich belohnen sie sie mit einem tollen Spiel/Leckerchen. Springt sie trotzdem zum Zaun hat sie Pech - sie gehen ins Haus.
Sie beachten sie nicht. Sie wird nur belohnt, wenn sie leise ist. Sie ziehen sie auch nicht vom Zaun weg - damit hat sie ihre Aufmerksamkeit. Sie gehen weg.
Sie soll lernen, sie bekommt nur Aufmerksamkeit, wenn sie leise ist. Da sie mit dem Vorbeigehen der Personen ja immer Erfolg mit dem "Verjagen" hat, wird es sehr schwer ihr dieses alternative Verhalten aufzutrainieren. Sind sie nicht zu Huase, darf sie keine Möglichkeit haben am Zaun zu bellen.
Schauen sie was sie von den Tipps umsetzen können, was für sie realisierbar und machbar ist. Überlegen sie auch, ob sie eigentlich das Grundstück bewachen soll oder nicht.
Da ist man dann in der Zwickmühle. Meist sind die Hunde aber so schlau und irgendwann können sie unterscheiden, wer "dazu" gehört (Nachbarn) oder nicht (Fremde).
Besucher: Üben sie Besucher zu empfangen. Agieren sie bei Menschenbegegnungen und reagieren sie bitte nicht erst, wenn ihr Hund aktiv geworden ist. Ihr Hund muß lernen, dass Besucher da sein dürfen und sie sie nicht zu begrüßen hat. Günstig ist es, wenn sie eine Schleppleine benutzen. Damit können sie auch auf Distanz auf den Hund einwirken und sie kontrollieren. Klingelt es, bringen sie die Hündin auf ihren Liegeplatz, belohnen sie sie dort. Lassen sie den Besuch hinein, ignorieren sie die Hündin weiterhin. Erst wenn sie leise und entspannt ist, lösen sie die Leine und sie darf ihren Platz verlassen. Der Besuch ignoriert sie weiterhin. Besuch ist NICHT interessant.
Üben sie die Begegnung mit anderen Menschen/Hunden. Wenn sie nun andere Menschen treffen, versuchen sie ihren Hund mit einem Spiel/besonders gutem Leckerli abzulenken.
Belohnen sie den Hund nur, wenn er sich korrekt benimmt. Dies kann Leckerchen/Spiel oder einfach nur viele Streicheleinheiten sein, je nachdem was ihr am besten gefällt.
Verfällt sie in ihr altes Verhalten, hat sie Pech und sie erhöhen beim nächsten Treffen die Distanz .Orientiert sie sich an ihnen, können sie schrittwiese die Distanz verringern.
Für ihren Hund soll es ein Ritual werden. Sie soll lernen: andere Menschen sind okay, ich brauche nicht zu bellen, sondern bekomme immer etwas tolles, wenn ich sie ignoriere und statt dessen Frauchen anschaue.
Vielleicht finden sie auch eine Hundecshule, in der sie die ersten Trainingsschritte unter Anleitung üben können.
Adressen finden sie auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick