Ist ein kastrierter Rüde in Wohnung nicht ansprechbar wegen läufiger Hündin?

Allgemeines
LauraundRumo schrieb am 30.03.2021
Rumo ist seit etwas über einer Woche bei uns. Er kommt aus Rumänien und war kurzzeitig in einer Pflegestelle in Köln untergebracht. Er ist um die 2 Jahre alt und kastriert, mehr wissen wir leider nicht. Seit mehreren Tagen bekommt er 2-3 Mal am Tag eine Art "Anfall", bei dem er von Fenster zu Fenster bzw, zur Haustür läuft und dort in den Ritzen sehr intensiv schnüffelt. Er fiept und kratzt und im Extremfall bellt er dann. Er ist dann nicht ansprechbar und nicht zu beruhigen. Das Ganze dauert etwa eine Viertelstunde an, danach ist er plötzlich ruhig und sehr müde.

Wir vermuten, dass er erst knapp vor der Ausreise kastriert worden ist, er hat bzw. hatte eine recht starke Vorhautentzündung die so eher bei unkastrierten Rüden auftritt und darauf hinweist. Da er sich auch immer sehr an offenen Fenstern (also Gerüchen von draußen) orientiert und draußen zum Teil den Urin anderer Hunde anleckt, vermuten wir, dass die Hormonumstellung noch nicht ganz durch ist und er deshalb wegen einer oder mehreren läufigen Hunden im Umfeld "kirre" wird.

Nun meine Frage: wie können wir uns in so einer Situation verhalten? Er lässt sich nur kurzzeitig mit Futter ablenken und im Moment versuche ich das Kommando "Körbchen" zu trainieren, um ihn aus der Situation rauszuholen. Ich habe auch schon überlegt, ob eine Box sinnvoll sein könnte, Aber ich weiß nicht genau, wie ich diese dann einsetzen soll. Falls Sie andere Erklärungen und/oder Lösungsvorschläge haben, wäre ich sehr dankbar!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 31.03.2021
Guten Morgen Laura,
es ist durchaus möglich, dass Rumo so reagiert wegen läufigen Hündinnen in der Umgebung. Das Verhalten ist genau das von unkastrierten Rüden. Es dauert seine Zeit, bis die Hormonumstellung nach einer Kastration abgeschlossen ist.
Eine Box würde nicht helfen, denke ich, denn wenn er in der Box ist, beruhigt er sich ja nicht zwangsläufig, oft eher das Gegenteil.
Ihn in sein Körbchen zu schicken kann ihm vielleicht einen Teil der Anspannung nehmen.
Möglicherweise hilft eine vermehrte Auslastung. Vielleicht hat er Spaß am Suchen von Gegenständen. Wenn nicht, könnten sie ihm das mit einem Futterbeutel antrainieren. Das würde ihn ablenken und auspowern.
Vielleicht hilft ihm auch CBD Öl durch diese Zeit. Das wirkt sehr gut bei Stress, den er ja im Moment offensichtlich hat.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesoups.de
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