Jagdtrieb bei Kleintieren im Familienverbund

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Rabeah schrieb am 21.07.2016
Schönen guten Tag. Ich arbeite seit diesem Jahr tiergestützt mit Meerschweinchen und Kaninchen im Kindergarten und in der Ergotherapiepraxis. Seit 4 Wochen lebt unser Welpe bei uns. Rhodesian ridgeback Dobermann Mix. Sie hat mit ihren 13 Wochen schon einen sehr ausgeprägten jagdinstinkt was bei dieser Rasse legitim ist. Leider fängt sie aber auch schon an, bei meinen Kleintieren zu jagen. Durch diese gefahr kann ich derzeit meine nager nicht mehr therapeutisch einsetzen, was beruflich ungünstig ist.
Hunde wissen ja eigentlich wer zur Familie gehört und wer "Freiwild" ist. Wie kann ich ihr diese Grundhaltung mit Training nahe bringen?
Zur Zeit sieht es so aus, das sie beim füttern der Tiere bellen um das außengehege rennt. Im geheGegensatz fing sie an nach den Meerschweinchen zu schnappen. Die deutschen Riesen sind ihr wahrscheinlich zu groß und nicht so wuselig. In den ersten Wochen habe ich sie mit ins Gehege genommen, sie auf ihre decke gelegt und bei Entspannung ein Leckerli gegeben. Durch den trieb ist es derzeit leider nicht mehr möglich.
Über jeden Rat wäre ich sehr dankbar.
Mfg rabea
1 Antwort
Hallo Rabea, Ihr Hund sollte nicht mehr die Möglichkeit haben, um oder in das Gehege zu kommen. Wenn es sich um Jagdverhalten handelt, was Ihr Hund zeigt, muss dem Hund ein Alternativverhalten beigebracht werden, was er ausführen kann anstatt zu jagen. Hier gibt es die Möglichkeit, dass das Alternativverhalten etwas mit jagen zu tun hat, wie z.B. Futterbeutel apportieren oder z.B. zu Ihnen zu kommen oder mit Ihnen Blickkontakt aufzunehmen. Manchmal reicht auch schon ein gut gelerntes NEIN und der Hund lässt ab. Wichtig ist, das Ihr Hund keinen Jagderfolg mehr hat und ich würde ihm erst einmal ein Alternativverhalten unter wenig Ablenkung beibringen und dann noch und nach steigern. Das dauert aber seine Zeit und wenn es unter steigender Ablenkung wenn 10 mal 9 mal klappt können Sie sich mit gesichertem Hund an die Meerschweinchen wagen. Desweiteren braucht Ihr Hund geistige und körperliche Auslastung und wenn er schon so jagdlich motiviert ist, natürlich in dem Bereich eine Ersatzbeschäftigung. Jagdverhalten ist sehr selbstbelohnend und der Hund erlebt dabei meist den Kick des Tages, deshalb muss er kontrolliert und in vernünftige Bahnen gelenkt werden.
Viele Grüsse aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de


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