Hallo,
das ist aber schön, dass der Kleine jetzt ein so gutes Zuhause gefunden hat. Und wenn sich die beiden Geschwister gut verstehen, ist das noch viel schöner.
Ich glaube auch nicht, dass Sie viel falsch machen werden, denn sicherlich haben Sie Ihren ersten Schatz ja auch einiges beigebracht.
Sie haben jetzt zudem die Möglichkeit, dass Ihr Neuzugang von seinem Bruder(?) lernt.
In der Hundeerziehung gilt der Leitsatz: Verhalten, das sich lohnt, wird öfter gezeigt.
Gerade Pudel gelten als sehr intelligent und lernfreudig. Sie könnten also das Verhalten, das Ihr Pudel zeigt, belohnen. Beispiel: Ihrem Pudel dauert etwas zu lange, er legt sich hin. Sie freuen sich und belohnen ihn. Ihr Pudel wird sich fragen, wofür er die Belohnung bekommen hat und wenn er eine weitere Belohnung "erbetteln" will, wird er diese Verhaltensweisen, bei denen er schon Erfolg hatte wieder zeigen. Er legt sich also wieder hin und bekommt die erwartete Belohnung. Nach einiger Zeit können Sie dann Ihr Signalwort "Platz" einführen, wenn Ihr Hund sich von sich aus hinlegt. Sie sagen Ihr Signalwort und geben dann die Belohnung. Schon schnell wird er lernen, das Wort, die Handlung und die Belohnung zu verknüpfen.
Dauer Ihnen das zu lange, können sie Ihren Hund natürlich auch in die gewünschte Position locken. Die Belohnung gibt es dann, sobald die Handlung ausgeführt wurde. Das Signalwort wird in die Handlung hinein gegeben.
In meiner Hundeschule finde ich drei Dinge wichtig: das Herankommen, das "Bleibenlassen" und das lockere Laufen an der Leine.
Alle anderen Dinge werden bei mir über Beziehung und Beschäftigung aufgebaut. Ein Hund bleibt gerne sitzen und wartet, wenn er danach ein verstecktes Leckerchen suchen darf. Ein Hund kommt gerne zu mir zurück, wenn er mir den geworfenen Futterbeutel bringen darf, den ich ihm dann öffne.
Überforderung und Verunsicherung merken Sie, wenn Ihr Hund Stressanzeichen zeigt. Stress zeigt sich häufig in unangebrachten Hecheln, im ständigen "Über den Fang lecken" oder in Schuppenbildung. Wenn Sie jedoch freundlich mit Ihrem Hund arbeiten und ihm die Möglichkeit geben, die Belohnung spätestens beim dritten Versuch zu erlangen, werden sie ihn weder überfordern noch verunsichern, sondern viel Spaß mit ihm haben und ihm eine Menge beibringen. Wenn er das konzentrierte Arbeiten noch nicht gewöhnt ist, ist es sinnvoll die Übungseinheiten immer sehr kurz zu halten. Vielleicht am Anfang nur eins, zwei Minuten, später länger. Dafür halt öfter am Tag. :-)
Für konkretere Anregungen stehe ich Ihnen gerne noch zur Verfügung.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz