Hallo, in dem Alter ist ihre Hündin noch sehr unsicher aber auch sehr neugierig. Sie muß lernen, daß SIE (Mensch) bestimmen, was sie (Hund) in solchen Situationen tun soll. Leider fehlt ihr momentan etwas an dem sie sich orientieren kann. Sie agieren nicht, reagieren erst wenn sie bereits zieht und bellt und bauen (sicherlich unbewußt) noch Druck auf ( Leine kurz, Bewegungsfreiraum einengen, Korrektur durch Leinenruck?). Ihre Hündin lernt dadurch das andere Hunde einfach Stress bedeuten. Und je mehr sie dieses Verhalten so korrigieren, um so mehr wird es sich für ihre Hündin einprägen: andere Hunde sind "Mist", ich muß Theater machen, dann verschwinden sie.
Beginnen sie ihrem Hund jetzt ein Alternativverhalten anzutrainieren, welches er bei Hundebegegnungen zeigen kann. Dies bedeutet, daß er lernen soll, das ein Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Hund, drehe dich zu mir um und wirst dafür belohnt.
Wählen sie anfangs die Distanz so groß, daß der Hund den anderen zwar gesehen hat, aber noch ansprechbar ist. Belohnen sie sie, solange sie noch in entspannter Körperhaltung ist.. Üben sie: du siehst den Hund, schau mich an, dafür wirst du belohnt. Belohnung kann alles sein - ihr Hund muß es nur richtig toll finden!
Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Hund verringern.
Sie soll lernen andere Hunde sind super toll, weil sie sich mit ihm beschäftigen und sie etwas tolles bekommt, wenn sie sich zu ihnen wendet und die anderen ignoriert.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung.
Der Hund muß auch erst einmal lernen ihnen zu vertrauen in solchen Begegnungen.
Sollten sie alleine nicht vorwärts kommen, suchen sie sich professionelle Hilfe. Hund - Hund - Begegnungssituationen kann man auf einem Hundeplatz gut trainieren, weil man sie kontrolliert arrangieren kann und ihnen so das Rüstzeug für den Alltag mitgeben..
Adressen finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter www.hundeschulen.de
Dann klappt es bald auch mit entspannten Hundebegegnungen.
Sie darf auch mit anderen Hunden spielen, aber erst, nachdem sie sich ihnen zugewandt hat und von ihnen das "okay" dafür bekommt.
Tipps zur Leinenführigkeit finden sie z.B. in diesem Buch:
MenschHund! ... warum ziehst du nur so an der Leine?! von Ariane Ullrich
Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV