Soll ich meinen Hund behalten oder schweren Herzens abgeben?

Allgemeines
Beate M. schrieb am 26.10.2022
Hallo, ich habe eine knapp 3-jährige Malinois-WIndhund-Mischlingshündin aus Ungarn (Tierheim, Einzelzwinger) vor 9 Monaten bei mir aufgenommen. Sie neigt extrem zu Übersprungshandlungen (Zwicken in die Hände und Arme) und ist auch sonst noch sehr unkonzentriert und impulsiv. Nun hat sich meine Arbeitssituation verändert und ich kann nur noch zwei halbe Tage im Homeoffice verbringen. Mittags fahre ich dann immer nach Hause und gehe eine kleine Runde, damit sie sich lösen kann. Unser Alltag sieht also so aus: morgens 30 min. Spaziergang mit Freilauf, mittags kleine Runde (20 min.), abends 1 - 1,5 h Spaziergang mit Freilauf. Außerdem kommt sie noch 3 Tage die Woche mit in den Reitstall und am Wochenende machen wir viele Ausflüge. Im Umgang ist sie seitdem ich sie habe schon deutlich besser geworden. Mir stellt sich nun die Frage, was für den Hund das Beste wäre.... einen anderen Platz suchen bei Menschen, die mehr Zeit haben (und natürlich Malinois erfahren sind) oder bei mir bleiben? Ich bin sehr zwiegespalten, da sie noch ein langes Leben vor sich hat, jedoch auch schon viele Wechsel (Tierheim, Pflegestelle, nun hier) hinter sich hat. Da sie ein sehr aufgeregter Hund mit einem extremen Abschaltproblem ist, möchte ich sie auch nicht in eine Huta geben, da ich Angst habe, dass es ihr mehr schadet als hilft. Ich bin sehr gespannt auf Ihre Einschätzung - vielen Dank.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 27.10.2022
Hallo Beate,
was mir aufgefallen ist, dass Sie zwar viel und oft unterwegs sind mit der Hündin, an Bewegung wird es deswegen nicht mangeln, aber was fehlt ist Arbeit, Beschäftigung mit der Hündin. Das ist es, was ein Malinois, oder Mischling, braucht.
Ich selbst habe eine Malinois-Jagdterrier Mischlingshündin und kenne das Problem. Jetzt ist sie 12 Jahre und braucht nicht mehr sooo viel Bewegung. Aber als sie jung war lief sie am Fahrrad, ich habe sie mit einer Frisbee ausgepowert und ließ sie Spielzeug und Leckerchen suchen. Das darf sie auch heute noch. Gerade Nasenarbeit ist sehr anstrengend und ein Hund, gerade ein impulsiver, aufgedrehter, lernt, sich zu konzentrieren und wird dadurch ruhiger.
Es gibt einige Literatur und auch Seiten online, wo Sie evtl. für sich und Ihre Hündin die richtige Beschäftigung finden.
Eine HuTa finde ich nicht schlecht. Die Menschen dort haben Erfahrung mit Hunden und wenn sich Ihre Hündin mit anderen Hunden versteht, lernt sie auch dort einiges.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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