Hallo,
die Idee Ihres Trainers ist in dieser Art tatsächlich sehr sinnvoll.
Zur Zeit hat Ihr Hund wahrscheinlich folgende Erwartungshaltung: "Sobald ein anderer Hund auftaucht, darf ich - ohne Rücksicht auf Verluste - dorthin und mit dem anderen Hund spielen." Gerade bei großen und schweren Hunden ist man dann schnell am Ende der eigenen Kräfte angelangt, wenn der eigene Hund zu den anderen Hunden hinzieht.
Mit einigem an Training kann man es schaffen, dass der Hund seine Erwartungshaltung ändert und lernt, quasi "abzufragen" (= Blick zum Halter aufnehmen), ob er zu dem anderen Hund hinlaufen darf. Dieses Ziel erreicht man durch ein gut strukturiertes Training in sehr kleinen Schritten. Zudem ist es hilfreich, eine extrem gute Belohnung (Käse, Fleischwurst, Spiel) für das Training zu verwenden. Und schließlich macht man es sich auch leichter, wenn man vorerst darauf verzichtet, den Hund mit anderen Hund spielen zu lassen, wenn er kurz zuvor unkontrolliertes Verhalten (Hinziehen u.ä.) gezeigt hat.
Wichtig ist, dass Sie und Ihr Trainer die Trainingssituation so gestalten, dass Ihr Hund sich auf Sie konzentrieren und so zum Erfolg kommen kann (Abstand zum anderen Hund ausreichend groß halten); eine Strafe wäre in dieser Situation absolut ungerechtfertigt.
Wenn die Trainingsschritte zu groß gewählt sind und Ihr Hund nie zum Erfolg (Belohnung für richtiges Verhalten) kommt, dann führt das zu Frustration. Und Frustration ist einer der Hauptauslöser für aggressives Verhalten. Um so wichtiger ist es, das Training gut durchzustrukturieren, in kleinen Schritten zu arbeiten und viel Geduld zu haben.
Viele Grüße,
Stefanie Ott