Hallo,
Sie schreiben, es gibt keine Probleme, wenn Sie in einen anderen Raum gehen? Das ist doch schon mal klasse. Schließen Sie dabei auch die Tür? Wie reagiert Ihre Hündin, wenn Sie den Raum wieder betreten? Wie lange bleibt sie alleine in dem anderen Raum zurück?
Falls Sie die Tür noch nicht schließen, sollte dies der nächste Schritt sein. Beginnen Sie dann damit, Ihrer Hündin etwas zur Beschäftigung da zu lassen, und nehmen Sie es gleich wieder weg, wenn Sie wieder den Raum betreten. Ihre Hündin soll dieses Spielzeug oder auch Knabberzeug, nur haben, solange Sie nicht im Raum sind.
Danach beginnen Sie kurz aus der Haustür zu gehen. Wird Ihre Hündin schon beim Öffnen der Haustür nervös, dann fangen Sie erst mit dem Öffnen an und schließen Sie dann wieder. Dann gehen Sie raus und wieder rein und steigern dann langsam die Abwesenheit.
Achten Sie darauf, welche Rituale Sie durchführen, wenn Sie Ihre Hündin zurücklassen wollen, z.B. Schlüssel nehmen, Jacke anziehen, Schuhe anziehen. Führen Sie diese Handlungen auch mal durch, wenn Sie nicht weggehen, damit sie den Schlüsselreiz verlieren.
Achten Sie in der Erziehung darauf, dass Sie nicht immer für Ihre Hündin ansprechbar sind und dass Sie ihr nicht immer gleich eine Hilfestellung bei Problemen geben. Hunde müssen lernen, leichten Frust zu verkraften und damit umzugehen. Sie müssen lernen, dass sie nicht immer gleich Antwort bekommen, wenn sie Aufmerksamkeit suchen. Achten Sie einmal darauf, wie oft die Interaktionen mit Ihrer Hündin von Ihnen ausgehen (gut) oder von Ihrer Hündin (nicht so gut).
Sie schreiben, dass Ihre Hündin auch im Auto problemlos zurückbleibt. Es ist natürlich auch möglich, dass Ihre Hündin die Geborgenheit eines kleinen Raumes mag. Hier könnte der Ansatz darin liegen, Ihrer Hündin eine Hundebox zur Verfügung zu stellen. Ist die Abwesenheit nicht sehr lange, kann die Box auch geschlossen werden. Bei längerer Abwesenheit (über einer halben Stunde) würde ich allerdings die Box eher offen lassen und nur zur Rückzugsmöglichkeit anbieten.
Sie können auch versuchen, die gewohnte Geräuschkulisse laufen zu lassen, z.B. Radio oder Fernseher. Auch das beruhigt viele Hunde.
Last, but not least besteht auch die Möglichkeit im Pheromonen oder Entspannungsmusik zu arbeiten.
Eines ist jedoch sehr wichtig. Das Verhalten, das Ihre Hündin in Ihrer Abwesenheit zeigt, sind Anzeichen von Trennungsstress. Deswegen darf Ihre Hündin NIEMALS deswegen ausgeschimpft werden. Das würde die Problematik eher noch verschärfen, denn dann würde Ihre Hündin dies mit Ihrem Zurückkommen verknüpfen und deswegen zusätzlich unter Stress geraten.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de