Guten Tag,
gerade ist Ihr Hund zum JUnghund geworden und kein Welpe mehr.
Wenn ich es richtig lese, lassen Sie ihn ohne Schutz auf jeden Hund zulaufen und sich ducken. Er muss diese Entscheidung für sich treffen, weil er es von Ihnen nicht anders gelernt hat. Das kann auch ins Auge gehen, wenn er an den Falschen gerät und gebissen wird.
Greifen Sie ein und beschützen Sie Ihren Hund:
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund sich nicht zu nehmen weiß, wenn man in einer Welpenspielstunde war. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde benehmen sich merkwürdig, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen. Ihr Hund wird bald gelassen, fragt bei IHnen ab, ob er gehen kann, Sie entscheiden: Nein, kein Spielpartner, Ihr Hund geht mit Ihnen weiter und freut sich, dass Sie ihn beschützen.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt