Welpe fixiert und kann nicht alleine bleiben

Welpenerziehung ❯ Angst
lara k. schrieb am 26.12.2019
hallo,
wir haben jetzt seit knapp drei Wochen einen mittlerweile 14 Wochen alten Welpen (Malteser, Jack Russell, Dackel Mix).
Soweit klappt alles ganz gut, er hört, versteht sich mit anderen Hunden und hat auch erst ein paar mal in die Wohnung gemacht.
Das erste Problem ist, dass er ziemlich auf mich fixiert ist und somit kaum zur Ruhe kommt. Sobald ich aufstehe wacht er auf und kommt mit. Er lässt mich quasi nicht aus den Augen. Ist er jedoch bei meinem Vater, bleibt er liegen und alles ist gut (außer er schließt die Tür hinter sich, da flippt er komplett aus). Auch die Nächte verbringt mein Vater mit dem Kleinen im Wohnzimmer, da er überhaupt nicht alleine bleiben kann. Im Käfig bekommt er sozusagen eine Panikattacke, aber nur, sobald dieser zu ist. Und auch wenn er für nur 20 Sekunden alleine ist, jault und bellt er. Wenn er jedoch seinen Kong bekommt ist er ruhig und nichts interessiert ihn. Wir haben gehofft ihn damit beibringen zu können, dass alleine sein nichts schlimmes ist, aber sobald er keinen Kong hat kommt er hinterher und flippt total aus.
Mein Vater hat auch schon versucht ihn mit in sein Zimmer zu nehmen, da das auch OK wäre, jedoch hat der Kleine auch da nur gejault und nicht mehr aufgehört. Wir wissen langsam nicht mehr weiter, da der Urlaub von meinem Vater bald zu Ende geht und ich dann alleine mit dem Kleinen bin und echt nicht weiss, wie ich es schaffen soll, ihn einfach mal 1-2 Minuten alleine zu lassen, ohne dass es direkt die Nachbarn hören.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 04.01.2020
Hallo Lara,
der Kleine hat Sie ganz einfach vollkommen im Griff. Wenn er Sie nicht aus den Augen lässt, bedeutet das, dass er Sie kontrolliert. Deswegen kann er es auch nicht ertragen, wenn Sie weg gehen.
Wenn Ihr Hund es schon nicht ertragen kann, dass Sie das Wohnzimmer verlassen, hat er natürlich eine Menge Stress, wenn Sie die Wohnung verlassen.
Hunde als Rudeltiere haben sehr viel Stress, wenn sie nie gelernt haben, alleine zu bleiben. Man sollte ihnen das, möglichst im Welpenalter in ganz kleinen Schritten mit viel Geduld und Zeit beibringen.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.
Lassen Sie sich nicht von dem Kleinen trainieren sondern trainieren Sie ihn. Fordert er etwas von Ihnen, ignorieren Sie es, gehen vielleicht sogar weg. SIE bestimmen, nicht der Hund. Bestimmt der Hund, muss er auch kontrollieren.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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