Chihuahua piseln und koten in die Wohnung (1,5 und 2,5 Jahre alt)

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Rolf E. schrieb am 16.10.2015
Hallo, ich bräuchte Hilfe!

wir haben 2 Chihuahua-Rüden, die regelmäßig in die Wohnung piseln und manchmal auch koten wenn wir nicht da sind oder über Nacht, manchmal sogar wenn wir zu Hause sind und nicht hinschauen. Wir wohnen in einem Haus mit großem Garten, in dem sie im Sommer ständig rauskönnen und im Winter mehrmals am Tag rausgelassen werden und in dem wir mit ihnen spielen. Beide Hunde sind Brüder aus verschiedenen Würfen und wir haben sie als Welpe bekommen. Der ältere Chihuahua hat sehr viel Erziehungszuwendung bekommen als er alleine war und war stubenrein. Der kleine ist auch stubenrein und hat leider nicht so viel Erziehung genossen wie der große, da die Zeit etwas gefehlt hat. Seit dem der kleine da ist gibt es aber regelmäßig am Abend Raufereien. Mit im Rudel ist eine sehr alte Chihuahuahündin, die aufgrund ihrer dramatischen Geschichte (Angsthund aus dem Tierheim) bevor wir sie geholt haben nur gelernt hatte sich in der Wohnung zu erleichtern. Wir haben im Alter von 5 nur noch sehr bedingt es geschafft sie dazu zu animieren auch draußen zu machen. Da es nicht möglich war sie vollständig daran zu hindern hatte sie wenigstens gelernt sich auf eine Unterlage im Bad zu erleichtern, das hat sie auch gemacht. Damit sich die neuen Chihuahuas das nicht abgucken haben wir versucht, sie vom Bad fern zu halten. Das hat natürlich nicht immer geklappt und so hat es wesentlich länger gedauert mit dem stubenrein werden als es normalerweise üblich ist. Die beiden Rüden haben oft Konkurrenzkämpfe um die kleinsten Dinge (Stöckchen, Spielsachen, Zuneigung vom Menschen, etc.) Der kleine erscheint uns sehr pöbelig aber unterwirft sich auch oft dem grossen (legt sich dann vor ihm hin) Der kleine ist ein ausgesprochener Kontrolletti. Der grosse darf nichts machen ohne das er kontrolliert was er da macht. Auch wenn die Hündin draußen im Garten piselt rennt er wie eine gestochene Tarantel hin und muss sein Marke drüber setzen. Bisher haben wir die Kämpfe zwischen den Rüden zugelassen (außer es wurde zu heftig, sie verletzen sich aber nie), da wir dachten, dass sie ihre Rangordnung regeln und dass das nach einiger Zeit dann fest steht. Mittlerweile sind wir der Meinung, dass sie das irgendwie nicht hinbekommen da beide definitiv keine Leithunde sind und ihnen irgendwie die Kompetenz fehlt die Rangfolge zu bestimmen. Nachdem das mit dem Markieren besser geworden war, nachdem wir die Hündin nachts und dann wenn wir nicht da waren getrennt haben, ist es wieder schlimmer geworden. Die Hunde haben keinen Zugang zu unseren Schlafräumen und Bad wenn wir nicht da sind. Trotzdem ist es seit Tagen so, dass sie jetzt schon zwei Mal ins Bad gekotet haben (dort haben sie einen Teppich den sie lieben) als wir da waren und sie nicht gesehen haben.

Hier noch ein paar Infos, die vielleicht helfen:
- Eine Erkrankung liegt nicht vor
- Spielzeug ist verfügbar
- Futter ist nicht ständig verfügbar, nur zu Fütterungszeiten

Weitere Hintergrundinformationen kann ich auf Nachfrage sehr gerne geben. Wir sind etwas verzweifelt, weil wir nicht wissen, wie wir das Problem lösen können.
1.) Liegt es daran, dass wir zu lasch mit Ihnen umgehen (Gerade beim Kleinen)?
2.) Ist ein Eingreifen bei den Kabbeleien jeden Abend zielführend?

Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen!
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.10.2015
Hallo Rolf,
um zu verhindern, dass die beiden sich um Stöckchen, Spielsachen, Zuneigung streiten, müssen Sie ihnen zeigen, dass ihnen nichts gehört und SIE bestimmen, wer gestreichelt wird, weil Sie der Rudelführer sein sollten, keiner der Hunde. Stellen Sie den beiden deshalb Spielzeug zur Verfügung, spielen mit ihnen und nehmen es wieder weg. Sobald die Hunde das akzeptiert haben, wird es keine Streitereien mehr geben.
Wegen dem Koten und Pieseln in der Wohnung würde ich mit dem Sauberkeitstraining ganz von vorne anfangen.
Mein Rat: "Zäunen" Sie einen kleinen Bereich z. B. mit einem Kinderlaufstall ab, wenn Sie die Hunde nicht beobachten können.
Gehen Sie nach jedem Füttern, Spielen und Aufwachen der Kleinen sofort raus. Wenn sie dann was machen, ganz überschwänglich loben und belohnen.
Nachts würde ich sie an eine Box gewöhnen. Fangen Sie langsam damit an, machen Sie ihnen die Box mit Leckerchen schmackhaft. Schließen Sie die Tür am Anfang noch nicht, erst, und auch dann nur kurz, wenn sie sich in der Box entspannen. Sie lernen dann, sich zu melden weil Hunde selten ihren Schlafplatz beschmutzen.
Sie können die Hunde nur sauber bekommen, wenn Sie sie ganz genau beobachten und konsequent handeln.

Viel Erfolg
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Rolf E. | Fragesteller/in
schrieb am 25.10.2015
Vielen Dank für die Antwort!
Wie sollen wir uns verhalten, wenn die beiden wieder heftig miteinander kabbeln? Sollen wir eingreifen und sie trennen? Kommt die Nachricht denn dann an, dass das Verhalten unerwünscht ist oder eher nicht? Wir haben da schon so viel unterschiedliches gehört...

Funktioniert das Sauberkeitstraining denn auch wenn es um Markieren geht?

Vielen Dank und liebe Grüße

Rolf
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 26.10.2015
Hallo Rolf,
normalerweise ist es so, dass es sich bei Rüden, wenn sie streiten, um einen sogenannten Kommentkampf handelt. Es ist zwar ernst gemeint, aber es geht nicht ums Verletzen, sondern um die Rangordnung. Wenn man seine Hunde kennt, weiß man, jetzt geht es gleich los und dann, also vorher, sollte man das unterbinden. Das stärkt auch wiederum den Rang als Rudelführer. Aber nicht nur das sondern auch alles,was ich weiter oben schon beschrieben habe.
Wenn die Hunde in der Rangordnung unten sind, wird, falls es sich überhaußt darum handelt, auch das markieren aufhören.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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