Hund pinkelt aus Angst/Stress und Langeweile.

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
S.M P. schrieb am 18.02.2025
Hallo, 

ich bin langsam sehr ratlos. 
Ich habe seit Mai 24 einen einen 18 Monate alten Zwergspitz. 

Er weiß auch genau, dass er draußen pinkeln soll. 
Manchmal ist es aber so, dass er so dringend muss, dass er schon auf dem Weg ins Feld Pipi verliert oder wenn wir die Treppe runtergehen (ich wohne im DG). Und wenn ich zur Arbeit muss, dann bellt er und bellt und hört nicht auf bis meine Mutter ihn dann holt, weil sie im HomeOffice arbeitet. 
Nun ist es aber so, dass er dann bei ihr pinkelt aus Langeweile/Aufmerksamkeit? Oder wenn z.B er ruht und bei mir kommt meine Mutter in die Wohnung, erschreckt er sich und muss dann pinkeln. Zudem muss er auch immer pinkeln nachdem er aufgewacht ist (da bin ich mir auch nicht sicher, ob das normal ist). Beim Tierarzt wurde alles getestet und er ist gesund. 

Das Alleine sein übe ich auch wie folgt: ich gehe raus und gehe wieder rein, aber ignoriere ihn, laufe durch die Wohnung und gehe wieder raus aus dem Zimmer und das wiederhole ich ständig. 
Bei mir hält er auch länger durch, wenn ich ihn immer wieder aus sein Platz schicke. 

Ich bin langsam am verzweifeln, weil ich nicht weiß, wie ich das mit dem Allein sein hinkriegen soll oder, dass er nicht immer pinkelt, wenn jemand zu mir in die Wohnung kommt.. obwohl er ja alle Leute kennt. Er hat das vorher auch komischerweise nie gemacht.. 

Ich schätze er ist ein Angst/Stress und Langeweile Pinkler. 

Wobei er das mit der Langeweile auch nur noch bei meiner Mutter in der Wohnung macht. Bei mir ist es wirklich nur, wenn er sich erschreckt oder wenn er aufgedreht spielt.. 

Gibt es etwas was ich dagegen tun kann? Habe ihn schon angeleint, da knabbert er die Leine an oder will mit der Leine spielen.. habe auch ein Hunde Laufstall, aber da bellt er auch nur und hört gar nicht auf, auch, wenn ich ihm keinerlei Aufmerksamkeit schenke. 

Bitte um Rat.. 
5 Antworten
Hallo,

zu Deinem Thema hätte ich noch ein paar Rückfragen:

- Wie alt war der Hund, als Du ihn bekommen hast?
- Seit wann zeigt Dein Hund dieses Verhalten?
- Du hast angegeben, dass Dein Hund kastriert ist. Wann wurde dies gemacht?
- Können gesundheitliche Probleme bezüglich der Unsauberkeit ausgeschlossen werden?
- Kommt er bei Deiner Mutter denn überhaupt zu Ruhe?

Danke schon mal für die Rückmeldung.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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S.M P. | Fragesteller/in
schrieb am 20.02.2025
Hallo, danke vorab für die Antwort. 

- Er war 9 Monate alt als er zu mir kam. 
- Er zeigt es eigentlich seit ich ihn bekommen habe, aber bei mir wurde es langsam besser. Er hat nur das Problem, dass er manchmal auch Tropfen verliert, wenn mal auf die Couch hüpft. 
- Er wurde wohl schon mit 4 Monaten kastriert (warum weiß ich leider nicht). Er ist aus dem Auslandstierschutz und stammt von einem Vermehrer. 
- Laut meinem Tierarzt hat er keine Blasenentzündung, keine Inkontinenz und auch kein Diabets. 
- Es sieht leider nicht so aus als würde er dort zur Ruhe kommen bzw. er sucht Aufmerksamkeit oder was ich auch glaube, dass er weiß, wenn er bei ihr pinkelt, dass sie ihn raus lässt. 
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Hallo,

Danke für die Rückmeldung.

Puh, mit 4 Monaten zu kastrieren, ist leider nicht üblich. Das läuft unter einer sogenannten Frühkastration und kann für den Hund unangenehme Folgen haben, da es die körperliche & geistige Entwicklung bremst.
Wird ein Hund zu früh kastriert, kann sich dies auf die Gelenke, auf das Herz-Kreislauf-System, die Harn-Kontinenz und die Psyche auswirken. So neigen solche Hunde z.B. vermehrt zu Ängsten & Unsicherheiten. Außerdem gestaltet sich das Training schwierig, da die frühe Kastration dafür gesorgt hat, dass die Gehirn-Entwickung nicht vollends abgeschlossen werden konnte - so bleibt der Hund quasi für immer ein Kind, was sich auch auf die Konzentration auswirkt.

Ich schreibe das nicht, um Dir Angst oder Vorwürfe zu machen (Du kannst ja sowieso nichts dafür), sondern weil es mMn wichtig ist, um Deinen Hund besser verstehen zu können.
Er KANN in bestimmten Situationen einfach nicht anders.

Ich vermute eher, dass Dein Hund Schwierigkeiten hat, (ohne Dich) zur Ruhe zu kommen. Daher solltest Du darauf den Fokus legen.
Richte ihm z.B. bei Deiner Mutter einen Rückzugsort ein, den Du möglichst positiv verknüpfst.
Das Alleine bleiben solltest Du idealerweise auch mit einem Signal verknüpfen und kleinschrittig aufbauen. Eventuell kannst Du auch entspannende Öle zur Unterstützung nutzen.

Hol Dir am besten auch Hilfe von Trainer*innen vor Ort oder online – die Thematik sprengt hier leider den Rahmen.

Bei Rückfragen gerne melden.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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S.M P. | Fragesteller/in
schrieb am 20.02.2025
Vielen Dank. 

Ja, das habe ich leider auch schon gehört. Wobei ich sagen muss, dass das Training mit ihm echt super funktioniert und er schnell lernt und auch lernen will. 

„Stubenrein“ habe ich ihn auch sehr schnell bekommen. 

Das Problem ist teilweise eben, mal abgesehen von der Thematik mit dem Alleine sein und meiner Mutter, dass er auch mal „Tröpfchen“ verliert, wenn er zu wild spielt oder auf die Couch springt, wenn er spielen will bzw. auch mittendrin ist. 

Gibt es da konkret eine Lösung für? Oder hilft da auch nur, dass ich 10-20 Minuten mit ihm spiele und ihn dann für‘s Ruhen auf seinen Platz schicke? 

Und was hilft gegen dieses Pinkeln, wenn er sich erschreckt, wenn z.B meine Mutter zu mir in die Wohnung kommt? Er verliert da zwar auch nur wenig, aber auch das würde ich gerne loswerden (können). 

Zurzeit bin ich in einer Hundeschule. Da müsste ich mich nochmal an meine Trainerin für ein eventuelles Einzeltraining wenden. 

Bei meiner Mutter hat er auch ein Körbchen, aber er bettelt dann bei mir um Aufmerksamkeit durch bellen oder Dinge anzuknabbern und als letztes pinkelt er dann. Ich habe ihr auch gesagt, sie soll ihn in einem Raum lassen und immer wieder, wenn er aufsteht, auf seinen Platz schicken (normalerweise verwende ich auch ein Auflösesignal, aber das klappt noch nicht SO gut). Sie muss nur leider auch viel arbeiten (HomeOffice).
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Hey,

das klingt ja schon mal gut.

Die Tröpfchen lassen sich leider nicht "weg-trainieren", da das evtl auch körperliche Ursachen hat. Was man aber machen kann ist, dass man sein Erregungslevel versucht sehr niedrig zu halten - was bei der Rasse natürlich eine Herausforderung ist, da Zwergspitze von Haus aus eher nervös und wachsam sind.

Beim Spielen würde ich daher tatsächlich darauf achten, dass es nicht zu wild wird und dann aufhören, wenn es am schönsten ist.

Das Körbchen bei Deiner Mutter würde ich nochmal positiver aufbauen und mit mehr Ruhe verknüpfen. Eventuell kannst Du ihm dort auch eine Schleckmatte geben - lecken beruhigt und sorgt automatisch dafür, dass Dein Hund sein Körbchen besser annimmt.
Versuche auch nicht "zwanghaft", dass Dein Hund sich nur in dem Körbchen aufhält - für längere Zeit kann er das noch gar nicht leisten.
Es wäre ja auch ok, wenn er sich an einen anderen Ort legt, solange er sich ruhig verhält.

Einzelstunden wären mit Sicherheit von Vorteil - ich drücke die Daumen, dass es klappt.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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