Markieren (?) in der Wohnung

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Ana schrieb am 12.02.2018
Zum Hund: Wir haben seit ca. 7 Wochen einen Biewer - ein Jahr alt, Vorgeschichte weitgehend unbekannt (wurden angelogen, Story deckt sich nicht mit Impfausweis). Er war sehr ängstlich als er kam, besonders gegenüber Männern, und kannte nicht viel. Ist aber sehr neugierig, lernt schnell dazu und hat auch Lust, sich weiterzuentwickeln. In den 7 Wochen hat sich bei ihm viel getan. Er hat sich sehr schnell an uns zwei Menschen gewöhnt und besonders an mich gebunden. Ist bereits im Freilauf abrufbar und eher der Typ "will alles richtig machen".

Zur Wohnsituation: Wir haben eine große Wohnung, der Hund darf in alle Räume, darf auf der Couch und auf dem Sessel (auf seiner Decke) sitzen und am Fußende des Bettes schlafen (darüber haben wir lange beraten. Weshalb wir uns dafür entschieden haben: Der Kater schläft schon immer im Bett - und es dem einen zu erlauben, dem anderen nicht fanden wir schwierig). Mit unseren Katzen versteht er sich sehr gut, sie liegen auch nebeneinander.

Zum Alltag: Während wir arbeiten ist er bei einer Freundin direkt nebenan (natürlich haben wir das erst nach Eingewöhnungszeit von 2,5 Wochen gestartet). Die hat auch einen Hund in seiner Größe, mit dem er sich wirklich sehr gut versteht, und die beiden sind dort wenig alleine. Er geht gerne und freiwillig rüber, freut sich aber genauso wenn er abgeholt wird und es nachhause geht (wir wohnen Tür an Tür und er weiss schon dass es unter der Woche morgens rübergeht und geht von selber hin). Er geht 4-mal am Tag raus, am Wochenende eventuell auch öfter.

Nun zu unserem Problem: Der Kleine ist eigentlich stubenrein. Kot wird nur draußen abgesetzt, und auch ausführlich draußen gepinkelt. ABER: Es geht immer wieder Pippi in die Wohnung. Kleine Pfützen, irgendwas zwischen "Ich muss aber mal" und "Markiertropfen". Und zwar unabhängig davon ob er grade draußen war oder nicht. Das passiert so alle 2-3 Tage. Leider scheint er genau zu wissen, dass er nicht ins Haus machen soll, denn er macht das immer still und heimlich, wenn grade keiner hinguckt. Es ist also super schwierig für uns zu sagen, wann genau er das macht und was Auslöser sein könnten. Anfangs hat er das gemacht, wenn wir Besuch hatten, jetzt aber nicht mehr. Dann dachten wir an Verlustangst, als ich mal später als gewohnt von der Arbeit kam und mein Partner statt mir ihn abgeholt hat. Aber dieses Wochenende haben wir praktisch jede Minute mit ihm verbracht, alles war super, der Hund entspannt und verspielt... und am Abend direkt nach der letzten Gaseirunde (mit meinem Partner) pinkelt er ins Bett (auch noch auf die Seite, wo er schläft!)... wir sind echt ratlos woran es liegen kann und was wir da machen können - haben Sie einen Tipp?

Ach ja, der arme Kleine ist auch kastriert worden (viel zu früh), wir wissen leider nicht wann. Nur, dass mit 11,5 Monaten schon alles verheilt war.
3 Antworten
Guten Abend,
ich habe Ihre Frage mehrfach durchgelesen um einen Anhaltspunkt zu finden. Sie haben alles richtig gemacht, er ist kastriert, er markiert nicht und auf den ersten Blick findet man keinen "roten Faden". Er pinkelt bei Besuch nicht mehr macht aber heimlich.
Wenn er mal wieder heimlich gemacht hat, halten Sie inne, versuchen Sie jede Bewegung und alle Ereignisse nis dahin festzuhalten. Hatten Sie Besuch? Kann er eifersüchtig auf Ihren Partner sein?
Würde es etwas bringen, wenn Sie seinen Raum begrenzen? Er hat eine Box, schläft nicht mehr auf dem Bett, wird zum Pinkeln rausgelassen und kommt dann an die Leine. Machen Sie mit ihm Hausarbeit, gehen Sie durch die Wohnung und nehmen Sie ihn mit. Falls er sich hinsetzen will, schnappen und raus...
Das wäre der erste Schritt, wir können gern noch mal schreiben,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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Ana | Fragesteller/in
schrieb am 15.02.2018
Hallo,

danke für die Antwort. Eine Box kommt leider nicht infrage, er hat panische Angst davor (wahrscheinlich bedingt durch seine Vorgeschichte).
Wenn wir ihn bei uns behalten, pinkelt er nicht in die Wohnung - wie gesagt weiss er ganz genau, dass er das nicht soll. Dann scheint er auch keine Probleme zu haben einzuhalten, ein physischen Problem kann man also eigentlich ausschließen (Wir gehen aber trotzdem diese Woche noch mal zum Tierarzt, um ganz sicher zu gehen).
Aber es ist ja keine Dauerlösung, denn Hund immer in der Wohnung an sich zu fesseln - da müsste man schon dem Grundproblem beikommen. Kann es sein, dass er sich einfach noch nicht richtig eingelebt hat (wie gesagt sehr ängstlich und kennt wenig) und aus Unsicherheit ab und zu pinkelt? ich habe gelesen, dass bei Markieren aus Unsicherheit häufig mehr Urin abgesetzt wird als bei klassischem Reviermarkierungsverhalten. Das würde also passen.
An Eifersucht glaube ich auch nicht - wir gehen beide abwechselnd mit ihm raus, er kuschelt mit uns beiden und freut sich auch sehr, wenn mein Partner nachhause kommt. Einziger Unterschied ist, dass er auf mich besser hört (ich bin aber auch sehr konsequent, hatte vorher einen grossen Schäferhund).
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Guten Tag,
klar kann es sein, dass er ängstlich ist, besser unsicher, weil sich sonst noch nichts bei ihm hätte entwickeln können.Er pinkelt heimlich, also nicht aus einer unsicheren Situation heraus (wir machen uns vor Angst in die Hose, wenn wir einen großen Schrecken erleben). Er geht also von Ihnen weg, versteckt sich und pinkelt. Tierarzt hat bei diesem Problem keinen Sinn, sondern nur die kosequente und geduldige Gewöhnung an eine Box, in der er nach dem Spielen, Fressen und schlafen kommt, eben dann, wenn er sich zum Pinkeln schleichen würde. Das Pinkeln ist eine Entlastung nach (auch positivem) Stress, den Sie abfangen müssten und das geht nur mit einer Box. Fragen Sie auch noch mal den Tierarzt nach einer Lösung, die meiner Ansicht nach Entlastung von Stress ist - Lern- und Kennenlernstress gehört auch dazu. Die Gewöhnung an eine Box kann lange, vielleicht mehrere Wochen dauern, aber sie könnte Ihrem Hund Halt geben, wenn ihn das neue schöne Leben kurz überfordert,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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