Strassenhung aus Rumänien - nicht stubenrein und schnappt

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Petra V. schrieb am 29.04.2020
Hallo liebes Hundetrainer-TEam,
wir haben letzten Samstag einen 13 Monate jungen Mischlingshund aus dem Tierschutz geholt. Er war und ist sehr schüchtern und ängstlich, ist aber mittlerweile zuhause total entspannt, spielt, frisst und schläft.
Leider ist er nicht stubenrein. Er macht sein Geschäft ausschließlich im Haus. Wir glauben, dass er es sich draußen regelrecht verkneift, um sich dann drinnen endlich zu lösen.....
Außerdem hat er jetzt schon mehrfach geschnappt, wenn er Angst hatte bei Fremden. Eine Grunduntersuchung beim Tierarzt heute war heute gar nicht möglich, weil er so um sich geschnappt hat.
Der Tierarzt meint, das ist hoffnungslos. In dem Alter wird er nicht mehr stubenrein und das Schnappen werden wir ihm auch nie abgewöhnen können. Stimmt das? Das wäre schrecklich. Er ist so ein lieber Kerl! Nur eben ängstlich!
Können Sie uns helfen?
Herzliche Grüße,
Petra Vethacke

1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 24.06.2020
Hallo Petra,
da hat Ihr Tierarzt Unrecht. Man kann jeden Hund sauber bekommen. Bei älteren Hunden dauert es eben länge und man braucht Geduld und Zeit.
Bitten Sie Fremde ganz einfach, ihn nicht anzufassen. Auch nicht ängstliche Hunde mögen das oft nicht, müssen sie auch nicht. Wir wollen auch nicht von jedem angefasst werden.
Um den Hund stubenrein zu bekommen, sollte Sie ganz von vorne, wie bei einem Welpen, anfangen.
Viele Hunde sind draußen viel zu viel abgelenkt und vergessen einfach, sich zu lösen, da kann man so oft rausgehen wie man will.
Gehen Sie deshalb immer an die selbe Stelle, bleiben dort stehen und warten. Reden Sie nicht mit dem Hund, schauen ihn nicht an. Wenn er schnüffeln will, stören Sie ihn mit einem Zupfen an der Leine. Erst, wenn er sich gelöst hat, gehen Sie weiter.
Gehen Sie nach jedem Füttern, Spielen und Aufwachen des Hundes sofort raus. Wenn er dann was macht, ganz überschwänglich loben und belohnen. Auch, wenn er unruhig wird, sich im Kreis dreht und auf dem Boden schnuppert, sofort raus.
Nachts würde ich ihn an eine Box gewöhnen. Fangen Sie langsam damit an, machen Sie ihm die Box mit Leckerchen schmackhaft. Schließen Sie die Tür am Anfang noch nicht, erst, und auch dann nur kurz, wenn er sich in der Box entspannt. Er lernt dann, sich zu melden weil Hunde selten ihren Schlafplatz beschmutzen.
Sehr wichtig ist, dass Sie den Hund nicht schimpfen oder gar bestrafen, wenn doch einmal ein Malheur passiert. Er wird dann meinen, es sei verboten, sich zu lösen, unsicher bis ängstlich werden und heimlich sein Geschäft verrichten.

Viel Erfolg
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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