Stubenrein

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Daniela K. schrieb am 09.08.2016
Meine Hündin ist im Prinzip stubenrein. Sie wird im Oktober 3 Jahre, aber wenn wir Besuch haben bzw ein Teil der Familie im Keller ist und ein anderer Teil im EG, dann kann es passieren, dass sie in den Kellerflur pinkelt. Warum? Obwohl sie immer und regelmäßig rauskommt.
Wenn sie mal alleine ist, kann es auch passieren, dass sie sich Klamotten, vorzugsweise Socken, von uns klaut und sie auffrisst. Wie können wir ihr das abgewöhnen?
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 23.08.2016
Um Trennungsstress zu vermeiden, ist es wichtig, Ihrer Hündin beizubringen, dass alleine zuhause zu bleiben eine angenehme Erfahrung ist. Eine Zeit in der sie sich entspannen kann oder schöne Dinge tun kann. Die effektivste Möglichkeit zur Vermeidung von Trennungsstress ist ihr von Beginn an beizubringen, dass Alleinsein Spaß macht. Um dies zu erreichen ist eine schrittweise Erhöhung der Abwesenheitszeit wichtig, so dass Ihre Hündin sich nie ängstigen muss und diese Zeit immer mit etwas Schönem verbindet. Die wichtigsten Aspekte dieses Trainings sind, dass die Zeiten des Alleine seins langsam gesteigert werden. Wie langsam hängt von der Entspannung Ihrer Hündin ab. Lassen Sie sie nie so lange alleine, dass sie verzweifelt. Bitten Sie ggfs. Freunde oder Familie in der Zeit der Abwesenheit auf sie zu achten.
Belohnen Sie Ihre Hündin, wenn sie entspannt alleine geblieben ist. Belohnung kann ein Spiel, ein Leckerchen, eine Liebkosung oder ein Lob sein. Wenn sie ängstlich ist, schicken Sie sie wieder auf ihre Decke. Reduzieren Sie dann die Zeit, in der sie alleine bleibt.
Wiederholen Sie die folgenden Trainingsstufen bis Sie sicher sind, dass Ihre Hündin glücklich ist.
1. Starten Sie damit, Ihre Hündin auf ihre Decke zu schicken. Dort soll sie eine kurze Zeit verweilen. Bleiben Sie bei ihr stehen. Belohnen Sie sie dafür.
2. Als nächstes schicken Sie Ihre Hündin auf ihre Decke und bewegen Sie sich, solange sie dort bleibt. Belohnen Sie sie dafür.
3. Steigern Sie die Zeit und die Distanz zu Ihrer Hündin. Bleibt sie auf der Decke, wird sie belohnt. Steht sie auf oder jammert sie, wird sie nicht belohnt. Gehen Sie dann aber wieder einen Schritt zurück.
4. Beginnen Sie dann, den Raum zu verlassen und die Tür hinter sich zu schließen.
5. Beginnen Sie dann, die Abwesenheit zu verlängern.
6. Wenn Ihre Hündin dies eine Stunde lang erträgt, sollte es kein Problem sein, sie länger alleine zu lassen. Geben Sie ihr etwas, womit er sich beschäftigen kann, damit sie sich nicht langweilt.


Es gibt eine Reihe von Dingen, die Sie tun können, damit sich Ihre Hündin beschäftigen kann, während Sie weg sind.
Geben Sie ihr einen Knochen oder ein Spielzeug, wenn Sie den Raum verlassen. Stellen Sie sicher, dass das besondere Spielzeug oder Knochen der Hündin nur zur Verfügung steht, wenn sie alleine gelassen wird.
Geben Sie Ihrer Hündin einen gefüllten Kong oder einen Leckerchenball. Verstecken Sie Leckerchen im Haus, die sie suchen kann oder basteln Sie ihr ein Überraschungspaket. Diese Dinge beschäftigen Ihren Hund geistig.
Räumen Sie diese Dinge wieder weg, wenn Sie heimkommen.
Ihre Hündin wird leichter alleine bleiben, wenn sie zuvor beschäftigt wurde. Gehen Sie vor dem Alleine bleiben spazieren. Warten Sie dann noch 30 Minuten, bevor Sie sie alleine lassen.
Geben Sie ihr eine halbe Stunde vor dem Alleine bleiben eine Mahlzeit. Geben Sie ihr noch einmal die Möglichkeit sich zu lösen, bevor sie alleine gelassen wird.
Vermeiden Sie jegliche Strafen.
Sollte Ihre Hündin sich schlecht benehmen, während Sie sie alleine gelassen haben, schimpfen Sie nicht mit ihr. Die häufigsten Gründe für Verhaltensprobleme beim Alleine bleiben liegen daran, dass die Besitzer mit ihren Hunden schimpfen, wenn sich der Hund während der Zeit des Alleine bleiben schlecht benommen hat. Ihre Hündin kann Ihre Strafe nur mit Ihrem Zurückkommen verbinden, nicht mit der Zerstörung, dem Bellen oder dem Unsauber sein. Ihre Hündin wird dann besorgt über Ihre Reaktion beim nächsten Zurückkehren sein und dies wird ihr „schlechtes Verhalten“ eher noch bestärken

Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
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