Katrin H.
schrieb am 03.03.2017
Liebe Franzi,
Glückwunsch zum neuen Familienmitglied!
Für das Training zum Alleinebleiben schaffst du am besten jedes Mal folgende Voraussetzungen:
- Dein Hund sollte davor die Möglichkeit gehabt haben, seine Geschäfte zu verrichten.
- Dein Hund sollte am besten bereits müde vom Spaziergang o.ä. sein.
- Dein Hund darf eine Beschäftigung erhalten, z.B. ein stabiles, nicht verschluckbares Spielzeug, welches man mit Leberwurst oder Leckerlis füllen kann. Teste vorher unbedingt genau, ob das Spielzeug für deinen Hund wirklich unzerstörbar und sicher ist. Solltest du dir unsicher sein, lasse es weg.
Das Alleinebleiben baust du am besten in kleinen Schritten auf:
- Lasse ihn zunächst zuhause schon immer mal kurz in einem Raum alleine, also schließe wenn du durch die Wohnung läufst einfach mal die Zimmertür hinter dir und gehe relativ bald wieder rein.
- Zieh dich immer mal wieder an, Schuhe usw., nimm den Schlüssel in die Hand, als ob du gehen würdest, gehe aber nicht, sondern lege alles wieder ab.
- Im nächsten Schritt kannst du kurz vor die Haustür gehen, kommst aber nach einigen Sekunden wieder rein.
- Danach wird die Zeit, die du außerhalb der Wohnung bleibst, in kleinen Schritten verlängert, bewährt hat es sich, die Zeit immer um 5 Minuten zu verlängern.
Wichtig:
- Kein Abschiedsritual, geh einfach wortlos hinaus, der Welpe sollte es aber durchaus mitbekommen, dass du gehst.
- Keine übertriebene Begrüßung, wenn du wieder kommst. Tu so, als sei es das Normalste der Welt, dass du gerade weg warst. Lege in aller Ruhe deine Sachen ab, geh zum Hände waschen oder was du sonst normal als Erstes tust, wenn du nach Hause kommst. Erst wenn du alles erledigt hast und am besten schon im Sessel sitzt, kannst du dich deinem Hund ruhig und normal zuwenden.
Ein Blick zum Hund, nachdem du wieder reingekommen bist, ist natürlich erlaubt. Es geht nicht darum, den Hund vollkommen zu ignorieren, wenn du heimkommst, sondern nur nichts Besonderes aus deiner Ankunft zu machen. D.h. kein Streicheln, kein übertriebenes Ansprechen, Loben o.ä.
- Sollte dein Hund sofort wimmern, wenn du das Haus verlässt, komm erst wieder rein, wenn es eine kurze Pause gibt, das kann auch nur eine Sekunde sein. Hauptsache du gehst nicht rein, während er sich gerade falsch verhält, denn sonst denkt er, dass er mit seinem aktuellen Verhalten (z.B. Jaulen) Erfolg hatte, dich wieder hereinzuholen.
- Sollte dein Hund sofort wimmern, warst du etwas zu schnell. Fange dann wieder mit dem An- und Ausziehen, Schlüssel nehmen, aber nicht gehen usw. an.
- Dein Hund muss unbedingt Zugang zu Wasser haben, um zu trinken!
Sonstige Hilfen:
- Zusätzlich kannst du deinem Hund ein Tuch hinlegen, dass du zuvor mit DAP Spray eingesprüht hast. Das sind Pheromone, welche auf den Hund entspannend wirken.
- Zusätzlich kannst du auch ein getragenes Kleidungsstück von dir in seinen Korb legen.
- Dein Hund sollte Zugang zu seinem Körbchen haben, welches er am besten schon im Zusammenhang mit Entspannung kennt (z.B. vom abendlichen Kuscheln o.ä.).
Anzeichen für Trennungsangst:
- Lautäußerungen wie Bellen, Jaulen usw.
- Zerstören von Gegenständen
- Urinieren und Koten
- Horten von Sachen mit deinem Geruch
Wenn du welche dieser Anzeichen bemerkst, warst du entweder zu schnell im Training oder dein Hund hat einfach ein Problem mit dem Alleinesein, in dem Fall solltest du dir Hilfe bei einem Hundetrainer vor Ort suchen, da Trennungssangst extremen Stress für den Hund bedeutet.
Falls du noch Fragen hast oder etwas unklar ist, kannst du dich gerne melden! Viel Erfolg beim Üben!