Hallo,
Hunde bellen aus vielen unterschiedlichen Motivationen. Dementsprechend ist der Trainingsansatz unterschiedlich.
Wie alt ist Ihr Hund denn im Moment?
Welche Motivation vermuten Sie hinter dem Bellen? Ein unsicherer Hund wird vermeintliche Gefahren schnell melden. Dieses Bellen ist meist aufgeregt und in schneller Tonabfolge. Meistens ist die Tonlage auch eher hell. Auch wenn der Hund nach vorne geht, so behält er sich immer den Rückzug vor. Sollte es so ein Bellen sein, dann nehmen Sie das Bellen ernst, sprechen Sie Ihren Hund an und klären Sie für ihn die Ursache. Nehmen Sie dazu Ihren Hund nicht mit. Gehen Sie einfach zum Fenster/Tür und schauen Sie nach der Ursache. Erklären Sie Ihrem Hund die Ursache (Das war der Nachbar etc.) und fassen Sie ihn beruhigend an. Hat Ihr Hund gelernt, dass Sie die Gefahrenabwehr übernehmen, dann wird er sich mit den ritualisierten Worten (Das war der Nachbar etc) zufriedengeben.
Bellen Bei Besuch
Wenn Sie Besuch bekommen, kann das Anspringen und Bellen durch zwei Trainingsmethoden kontrolliert werden.
Sie könnten Ihrem Hund beibringen, auf Signal hin auf die Decke zu gehen und dort solange zu verweilen, bis er wieder eine Freigabe erhält.
Es ist im Allgemeinen zu empfehlen, alle Ruhesignale auch wieder aufzulösen. Zu den Ruhesignalen gehören Sitz, Platz, Steh und Warte. Aber auch bei "Fuß" sollte immer das Ende der Übung angesagt werden.
Sie trainieren das Verweilen auf der Decke, indem Sie Ihren Hund auf die Decke schicken und daneben stehen bleiben. Solange er liegen bleibt, wird er belohnt. Wenn er den Clicker schon kennt, kann dies eine gute Möglichkeit sein. Ist die Übung zu Ende bekommt er sein Leckerchen.
Im zweiten Schritt wird er wieder auf die Decke geschickt und Sie bewegen sich im Raum.
Im dritten Schritt verlassen Sie den Raum.
Danach wird die Ablenkung gesteigert. Dies erreichen Sie z.B. mit einem Schellen an der Tür, einen Öffnen der Tür, der Zubereitung des Futters, dem Greifen nach der Leine etc.
Die zweite Variante ist es, den Besuch vorerst immer nur mit einem angeleinten Hund zu begrüßen. Sie leinen Ihren Hund an, nehmen in mit zur Tür/zum Gartentor etc. Sie bitten den Besuch den Hund nicht zu beachten. Bevor Sie den Besuch hereinbitten, geben Sie Ihren Hund ins Sitz. Der Hund sollte dann an lockerer Leine oder im Fuß mit Ihnen laufen, wenn Sie mit dem Besuch in Haus gehen. Der Hund darf den Besuch erst begrüßen, wenn er sich beruhigt hat. Trainieren Sie das in kleinen gestellten Übungseinheiten. Dann aber bringt dieses Training relativ schnell gute Ergebnisse.
Bellen beim Verlassen der Wohnung:
Auch hier können zwei Motivationen vorliegen.
Entweder ist Ihr Hund aufgeregt, dann müssen Sie erst einmal Ruhe trainieren. Bellt er, wird die Tür wieder geschlossen. Die Tür wird erst wieder geöffnet, wenn der Hund ruhig ist. So tasten Sie sich langsam nach vorne. Gehen Sie immer wieder zurück, wenn Ihr Hund anfängt zu bellen. Dieses Training würde ich aber auch erst durchführen, wenn Ihr Hund ab 6 Monate ist. Ansonsten kann es zu frustrierend sein.
Sie haben auch die Möglichkeit, dem Hund gleich nach dem Öffnen der Tür ein Suchspiel anzubieten. Werfen Sie dazu eine Handvoll Leckerchen auf den Boden. Je länger Ihr Hund suchen muss, desto stärker ist die Wirkung ?
Sollte Ihr Hund bellen, weil er sich draußen überfordert fühlt, wählen Sie zum Spazieren gehen erst einmal Zeiten, an denen es draußen nicht so belebt ist.
Sollte Ihr Hund die Umwelt „gruselig“ finden, müssen Sie unbedingt mit Belohnung versuchen die Umwelt etwas „freundlicher“ zu gestalten.
Sie sehen, es ist ein komplexes Themengebiet. Unter www.hundeschulen.de finden Sie bestimmt kompetente Ansprechpartner in Ihrer Nähe.
Herzlichst
Ihre Gabriele Holz
www.wolf-inside.de
amtlich genehmigte Hundetrainerin