Extreme Bindung an Bezugsperson

Welpenerziehung ❯ Sonstige Erziehungstipps
Anna F. schrieb am 17.04.2024
Liebes Team, 
mein Hund Alfred ist nun 4 Monate alt und orientiert sich ganz prima an mir. Meiner Meinung nach geht dies aber mittlerweile zu weit. Er folgt mir auf Schritt und Tritt, wird unruhig, sobald ich mich bewege und kommt nur richtig zur Ruhe wenn ich sitze. Das hat zur Folge, dass er winselt und an Türen kratzt, sobald er nicht mit darf. An wirkliches Allein-sein-Training ist daher gar nicht zu denken. Anders ist es, wenn er tagsüber bei meinen Eltern ist. Da kann er ganz entspannt schon eine Weile allein sein. Ich habe nun Bedenken, dass wir bereits auf einen handfesten Kontrollzwang zusteuern. Über Tipps freue ich mich sehr! 
3 Antworten
Guten Tag, welche Rasse ist denn "Alfred"? Hütehund? Dann ist es ein normales Verhalten eines Hütehundes, dass er auf Bewegung reagiert. Sie scannen in der Regel immer ihr Umfeld mit den Augen ab und reagieren sofort auf Bewegungen. Bitte schildern Sie mir die Situationen doch noch einmal etwas genauer.

Viele Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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Anna F. | Fragesteller/in
schrieb am 22.04.2024
Liebe Frau Kretschmer,
lieben Dank für die Antwort! Alfred ist ein Goldendoodle. Ein Hütehund ist er damit also nicht. Wenn ich zuhause, bin klebt er förmlich an mir. Wenn ich den Raum wechsel, dann wechseln wir beide den Raum. Ab und an geht er auch von selbst und legt sich in den Flur, aber das ist eher selten. Schließe ich nun eine Tür, egal ob innerhalb der Wohnung oder die Haustür, jault und bellt er und springt an die Tür. Nach ein paar Minuten lässt der Protest nach, aber er setzt immer wieder an. Ich habe mit ihm mit dem Kommando "Bleib" geübt, damit konnten wir den lautstarken Protest zumindest ein paar Sekunden rauszögern. Er würde aber niemals nicht entspannt liegen bleiben.
Im Garten kann er ganz gut eine Weile allein sein. Dort ist die Ablenkung allerdings auch groß. Im Auto geht es ebenfalls deutlich besser. Die Hundebox ist eine Baustelle für sich, sodass es auch keine wirkliche Option ist, ihn beim allein sein dort zu lassen.
Ist er tagsüber bei meinen Eltern, jammert er beim Allein sein deutlich weniger und entspannt sich schneller. Auch hier geht es in einem abgetrennten Bereich im Garten besser als im Haus.

Liebe Grüße, Anna Fischer
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Liebe Frau Fischer, das Problem scheint schon etwas komplex zu sein. Zum einen hat er wirklich nicht richtig gelernt, entspannt allein zu sein. Das muss man vorsichtig und mit viele Geduld und exaktem Belohnen aufbauen. Zum anderen scheint er wirklich einen Kontrollzwang zu haben, d.h. immer kontrollieren, wohin Sie gehen und damit gibt es letztendlich keine Entspannung, weil er Ihnen einfach zunächst nicht glaubt, dass Sie alles "in der Hand" haben.
Ich würde Ihnen deshalb raten, sich mit einem Hundetrainer vor Ort einmal in Verbindung zusetzen, der das Problem analysiert und mit Ihnen gemeinsam ein Konzept erarbeitet, wie er gelassen den anderen "Rudelmitgliedern" das Procedere überlassen kann.
Das ist einfach etwas schwierig von dieser Seite aus.

Viel Erfolg und herzliche Grüße aus Wiesbaden
Marie-Louise Kretschmer
www.Hundeausbildung-naturnah.com
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