Unsicherheit oder Pöbeln beim Welpen?

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Kletterhobbit schrieb am 04.08.2021
Unser Kurzhaarcollie Rüde jetzt fast 5 Monate alt, zeigt seit einigen Wochen vermehrtes Bellen im Garten bzw. wenn ihm Situationen unheimlich erscheinen. Er ist freundlich gegenüber allen Menschen, nur bei bestimmten Personen, die meiner Meinung nach selber Unsicherheit oder Angst ihm gegenüber zeigen, bellt er. Seit einigen Tagen bellt er auch in der Wohnung wenn es an der Tür klingelt, bzw. wenn Handwerker und Postboten kommen. Wir schicken ihn dann auf seinen Platz und machen kurz die Tür zu. Jedoch ist dann sein Erregungszustand so hoch, dass er danach bei jeden kleinen Geräusch anschlägt. Vermehrt bellt er auch am Ende eines langen Spazierganges, wir vermuten, wenn er vielleicht etwas überfordert ist?

Vielen Dank für die Hilfe!
1 Antwort
Hallo, danke für Ihre eMail. Ab der 5. Woche bildet sich das Stress-System beim Welpen aus und die Mutterhündin fängt ab dem Zeitpunkt an, die Welpen zu maßregeln. Die Welpen können es dann verkraften und auch verarbeiten. In der Zeit zwischen dem 5 - 7. Monat gibt es noch einmal eine Phase, wo der Hund sehr anfällig für Stress ist und Dinge, Objekte oder Menschen können ihm Angst machen oder bereiten ihm große Erregung. Bei dem vermehrten Bellen im Garten kann es sein, daß er es aus Langeweile macht oder gemerkt hat, wenn ich belle verschwindet etwas oder auch er bekommt durch sein bellen Aufmerksamkeit. Lassen Sie ihn nicht unkontrolliert im Garten und schauen nach, warum er bellt. verbellt er z.B. den Nachbarn, sprechen Sie ihn an und bringen ihn ins Haus bis er ruhig ist. Ist er ruhig, darf er wieder raus. Wenn es an der Tür klingelt, kann er lernen auf seinen Platz zu gehen. Es muss in kleinen Schritten trainiert werden. Erst auf seinen Platz schicken, ohne daß es klingelt, dann auf dem Platz bleiben, dann unter Ablenkung auf dem Platz bleiben und dann versuchen mit klingeln auf dem Platz bleiben usw. Es kann sein, daß ihn unsichere Menschen auch unsicher machen und er bellt, um die Distanz zwischen ihm und den Menschen zu wahren. Die Menschen sollen ihn nicht beachten und Sie sollten ihn aus der Situation entfernen. Auch hier muss er noch ein anderes Verhalten lernen, als zu bellen, wenn er unsicher ist, z.B. zu Ihnen Blickkontakt aufnehmen und halten. Aber all dies ist Arbeit und dauert und sollte unter Anleitung geschehen. Suchen Sie sich eine Trainerin/Trainer, der bei Ihnen zu Hause vorbei schaut und mit Ihnen bespricht, wie die einzelnen Schritte zu üben sind.

Viele Grüße aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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