Welpenerziehung ❯ Sonstige Erziehungstipps
Qivi schrieb am 23.11.2022
Wir haben seit neun Tagen ein nun 10 Wochen altes Hundemädchen (Deutscher Pinscher). Von Anfang an war es uns sehr wichtig, eine Balance, statt Über- oder Unterforderung, zu finden. Wir achten sehr darauf, dass sie regelmäßig und viel schläft, und nur eine kontrollierte Menge neuer Reize, eingebettet in eine gleichmäßige Routine aus Füttern, Lösen im Garten, kurzen Trainingseinheiten der ersten Kommandos/ Übungen, Kuscheln / Sozialkontakt (da begeben wir uns auch mal auf ihre Ebene, dabei streuen wir wenn sie entspannt ist pflegende Dominanz ein, also mal Zähne, Krallen, Ohren ansehen) erhält. Das verbinden wir mit kurzen (5 - max. 10 Minuten) Spieleinheiten im Garten (dass klar ist, dass drinnen eher Ruhezone ist) dem regelmäßigen Angebot von Kauartikeln, die nach einiger Zeit gegen z.B. ein Leckerli getauscht werden und kleinere Denkaufgaben (Leckerli suchen, aus einem Kong herausarbeiten etc.).
Wenn sie gut geschlafen hat und recht entspannt ist, machen wir etwa alle zwei bis drei Tage kleine Sozialisationsübungen, also mal einen kurzen Bindungsspaziergang in einer sicheren, reizarmen aber unbekannten Gegend; oder üben, locker an der Leine gemeinsam ein Gebiet, z.B. in der näheren Umgebung zu erkunden. Wir versuchen, sie möglichst wenig zu korrigieren, und eher ruhiges Verhalten, was für unser Zusammenleben positiv ist, zu loben (mal wörtlich, mal mit Leckerli, manchmal einfach durch ein bisschen Nähe). Wir bemühen uns um eine hundegerechte Korrektur, "nerv"-Verhalten wird eher ignoriert, bei Aufregung verhalten wir uns ruhig (und machen auch selbst Ruheübungen). Körperlicheres "Fehl"-verhalten wie zwicken wird z.B. durch Kontaktabbruch korrigiert und Welpenschrei versuchten wir zu regulieren, das nimmt sie meist auch gut an. Wenn sie ausgeruht ist, macht sie gut mit, sie ist drinnen und in der näheren Umgebung zusehends entspannt, neugierig, lernt gerne - daher versuchen wir uns eher zurückzuhalten, um sie nicht zu überfordern. Wir lassen sie auch immer eine Zeit lang einfach Welpe sein, in der Wohnung (in der sie nicht in alle Räume kann) einfach mal ein bisschen herumlaufen, schnüffeln, rumschauen und beschäftigen uns bewusst auch mit unseren Sachen, gehen mal kurz in einen anderen Raum, fokussieren nicht ständig unsere Aufmerksamkeit auf sie. Alle Zeiträume sind daran orientiert, dass sie ca. 18-20h schlafen sollte und die Wachzeiten etwa 15-20 Minuten pro Schlafzeit dazwischen betragen, auch nach dem Füttern wird natürlich nicht wild gespielt.
Eine Sache allerdings bremst uns in unserer Zusammenarbeit stark aus. Von Tag eins an wurde von ihr alles, was weich ist (Hand/-Frotteetücher, ihre Decke, ihr Kissen, ihr eilig besorgtes gut isoliertes und weiches aber möglichst beißfestes Körbchen aus Nylongewebe) oder in der Nähe ist (das offene! Gitter ihrer Schlafbox, den Rand derselbigen) mit einer Mischung aus Aggression und Hingabe zerkaut und gefressen. Sie arbeitet sich bewusst an den Sachen ab, um Fetzen abzukauen und zu fressen. Selbst den Pappkarton, den wir ihr zu einem Körbchen (damit sie ihren Ruheplatz findet, warm ist es durch Fußbodenheizung) umgebastelt haben, frisst sie. Teilweise liegt sie schon entspannt im Körbchen, den Kopf abgelegt, dann klickt ein Schalter um und sie legt los. Daher können wir ihr nur noch selten etwas weiches anbieten - wir haben zu große Sorge, dass sie einen Darmverschluss o.ä. bekommt.
Sie wird sehr ausgewogen mit einem fertig zubereiteten Barf-Mix für Welpen (wie auch bei der Züchterin) ernährt. Ignorieren hilft bei dem Verhalten leider nichts, sie würde das stundenlang tun. Ihr Ruheort für die Nacht ist eine offenen Box im Schlafzimmer und für tagsüber ein Körbchen im Wohnzimmer, von dem sie nicht den vollen Überblick hat und man nicht dauernd vorbei geht, aber sie auch nicht "abseits" ist. Anfangs wurde sie an ihren Ruheorten zum Einschlafen gekuschelt/ ruhig gestreichelt, manchmal ist sie von alleine dort hin, manchmal haben wir uns mit ihr dort hingesetzt und sie beim ruhiger werden ins Körbchen "übergeleitet". Oft läuft sie auch jetzt von selbst an ihren Ruheort. Dann stelle ich mich langsam und ruhig daneben, mit dem Rücken schräg zu ihr, damit sie zur Ruhe kommt. Wird sie unruhiger, entferne mich mich langsam, wird sie ruhiger, nähere ich mich wieder (rückwärts). Ich sehe über einen Spiegel (den sie nicht sieht) ohne meine Körperhaltung zu ändern, wie sie sich verhält. Es verläuft wortlos und ohne Blickkontakt, ich mache eine ruhige Atemübung sodass ich auch Ruhe ausstrahlen kann. So kommt sie etwa 1/3 der Zeit auch sehr gut zur Ruhe und schläft. Aber in den restlichen 2/3 beginnt das Verhalten. Schimpfen (mit einem eingeübten "Tabu") hilft nicht, daher unterlassen wir es, sie wird nur sehr schnell gefrustet und das Verhalten dadurch eher negativ beeinflusst. Striktes Ignorieren hilft nicht (bei dem Pappkörbchen können wir das sehr gut beobachten, weil wir keine Angst haben, dass sie so schnell zu einer gefährlichen Menge kommt, wir halten dann einfach ihren Kot etwas weicher über etwas Lakt-o-Quark im Futter) - das hindert sie aber auch nicht. Sie macht das auch, wenn wir, ein von ihr begehrtes Kauspielzeug, an ihrem Ruheplatz platzieren, etwa um zu üben, dort zu verweilen. Sie durch einen zufälliges lauteres Geräusch im Nebenraum zu unterbrechen und ihr dann einen Kauartikel anbieten, funktioniert auch nicht. So geht am Ende wertvoller Schlaf flöten, und auch die "erlebnisreichere" Zeit, die ja auch für die Sozialisierung genutzt werden soll, kann weniger oft stattfinden, weil sie ja sonst überreizt und das gar nicht verarbeiten kann.
Leider werden wir erst in etwa 3 Wochen einen Termin bei einem Hundetrainer bekommen, tierärztlich werden wir uns auch beraten lassen. Lässt sich aus den beschriebenen Aussagen ein Hinweis finden, woher sie das haben könnte bzw. ob wir es indirekt fördern / verursachen und was eventuell helfen könnte? Wir möchten ihr kein Unrecht tun und auch nicht durch Korrekturversuche erst ein richtiges Problemverhalten antrainieren. Sie stammt aus einer verantwortungsvollen, liebevollen, geprüften sowie erfahrenen Zucht und hat eine ruhige Mama.
Wenn sie gut geschlafen hat und recht entspannt ist, machen wir etwa alle zwei bis drei Tage kleine Sozialisationsübungen, also mal einen kurzen Bindungsspaziergang in einer sicheren, reizarmen aber unbekannten Gegend; oder üben, locker an der Leine gemeinsam ein Gebiet, z.B. in der näheren Umgebung zu erkunden. Wir versuchen, sie möglichst wenig zu korrigieren, und eher ruhiges Verhalten, was für unser Zusammenleben positiv ist, zu loben (mal wörtlich, mal mit Leckerli, manchmal einfach durch ein bisschen Nähe). Wir bemühen uns um eine hundegerechte Korrektur, "nerv"-Verhalten wird eher ignoriert, bei Aufregung verhalten wir uns ruhig (und machen auch selbst Ruheübungen). Körperlicheres "Fehl"-verhalten wie zwicken wird z.B. durch Kontaktabbruch korrigiert und Welpenschrei versuchten wir zu regulieren, das nimmt sie meist auch gut an. Wenn sie ausgeruht ist, macht sie gut mit, sie ist drinnen und in der näheren Umgebung zusehends entspannt, neugierig, lernt gerne - daher versuchen wir uns eher zurückzuhalten, um sie nicht zu überfordern. Wir lassen sie auch immer eine Zeit lang einfach Welpe sein, in der Wohnung (in der sie nicht in alle Räume kann) einfach mal ein bisschen herumlaufen, schnüffeln, rumschauen und beschäftigen uns bewusst auch mit unseren Sachen, gehen mal kurz in einen anderen Raum, fokussieren nicht ständig unsere Aufmerksamkeit auf sie. Alle Zeiträume sind daran orientiert, dass sie ca. 18-20h schlafen sollte und die Wachzeiten etwa 15-20 Minuten pro Schlafzeit dazwischen betragen, auch nach dem Füttern wird natürlich nicht wild gespielt.
Eine Sache allerdings bremst uns in unserer Zusammenarbeit stark aus. Von Tag eins an wurde von ihr alles, was weich ist (Hand/-Frotteetücher, ihre Decke, ihr Kissen, ihr eilig besorgtes gut isoliertes und weiches aber möglichst beißfestes Körbchen aus Nylongewebe) oder in der Nähe ist (das offene! Gitter ihrer Schlafbox, den Rand derselbigen) mit einer Mischung aus Aggression und Hingabe zerkaut und gefressen. Sie arbeitet sich bewusst an den Sachen ab, um Fetzen abzukauen und zu fressen. Selbst den Pappkarton, den wir ihr zu einem Körbchen (damit sie ihren Ruheplatz findet, warm ist es durch Fußbodenheizung) umgebastelt haben, frisst sie. Teilweise liegt sie schon entspannt im Körbchen, den Kopf abgelegt, dann klickt ein Schalter um und sie legt los. Daher können wir ihr nur noch selten etwas weiches anbieten - wir haben zu große Sorge, dass sie einen Darmverschluss o.ä. bekommt.
Sie wird sehr ausgewogen mit einem fertig zubereiteten Barf-Mix für Welpen (wie auch bei der Züchterin) ernährt. Ignorieren hilft bei dem Verhalten leider nichts, sie würde das stundenlang tun. Ihr Ruheort für die Nacht ist eine offenen Box im Schlafzimmer und für tagsüber ein Körbchen im Wohnzimmer, von dem sie nicht den vollen Überblick hat und man nicht dauernd vorbei geht, aber sie auch nicht "abseits" ist. Anfangs wurde sie an ihren Ruheorten zum Einschlafen gekuschelt/ ruhig gestreichelt, manchmal ist sie von alleine dort hin, manchmal haben wir uns mit ihr dort hingesetzt und sie beim ruhiger werden ins Körbchen "übergeleitet". Oft läuft sie auch jetzt von selbst an ihren Ruheort. Dann stelle ich mich langsam und ruhig daneben, mit dem Rücken schräg zu ihr, damit sie zur Ruhe kommt. Wird sie unruhiger, entferne mich mich langsam, wird sie ruhiger, nähere ich mich wieder (rückwärts). Ich sehe über einen Spiegel (den sie nicht sieht) ohne meine Körperhaltung zu ändern, wie sie sich verhält. Es verläuft wortlos und ohne Blickkontakt, ich mache eine ruhige Atemübung sodass ich auch Ruhe ausstrahlen kann. So kommt sie etwa 1/3 der Zeit auch sehr gut zur Ruhe und schläft. Aber in den restlichen 2/3 beginnt das Verhalten. Schimpfen (mit einem eingeübten "Tabu") hilft nicht, daher unterlassen wir es, sie wird nur sehr schnell gefrustet und das Verhalten dadurch eher negativ beeinflusst. Striktes Ignorieren hilft nicht (bei dem Pappkörbchen können wir das sehr gut beobachten, weil wir keine Angst haben, dass sie so schnell zu einer gefährlichen Menge kommt, wir halten dann einfach ihren Kot etwas weicher über etwas Lakt-o-Quark im Futter) - das hindert sie aber auch nicht. Sie macht das auch, wenn wir, ein von ihr begehrtes Kauspielzeug, an ihrem Ruheplatz platzieren, etwa um zu üben, dort zu verweilen. Sie durch einen zufälliges lauteres Geräusch im Nebenraum zu unterbrechen und ihr dann einen Kauartikel anbieten, funktioniert auch nicht. So geht am Ende wertvoller Schlaf flöten, und auch die "erlebnisreichere" Zeit, die ja auch für die Sozialisierung genutzt werden soll, kann weniger oft stattfinden, weil sie ja sonst überreizt und das gar nicht verarbeiten kann.
Leider werden wir erst in etwa 3 Wochen einen Termin bei einem Hundetrainer bekommen, tierärztlich werden wir uns auch beraten lassen. Lässt sich aus den beschriebenen Aussagen ein Hinweis finden, woher sie das haben könnte bzw. ob wir es indirekt fördern / verursachen und was eventuell helfen könnte? Wir möchten ihr kein Unrecht tun und auch nicht durch Korrekturversuche erst ein richtiges Problemverhalten antrainieren. Sie stammt aus einer verantwortungsvollen, liebevollen, geprüften sowie erfahrenen Zucht und hat eine ruhige Mama.