Was tun, wenn der Welpe unkontrolliert bellt und beißt?

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Lesmile schrieb am 14.10.2022
Guten Morgen, es geht um meinen Labradorwelpen, der 13 Wochen alt ist. Seit gestern Nacht ist er durchgedreht und versucht alle Familienmitglieder zu schnappen. Wenn wir ihn ignorieren oder den Raum verlassen, fängt er an zu bellen. Wir warten immer, bis er ruhiger wird und betreten den Raum erst, wenn er aufhört zu bellen. Jedoch hält das ab und zu 25-30 min an. Ich weiß nicht, ob es in Ordnung ist, ihn durchgehend bellen zu lassen. Er weiß zwar, dass wir da sind und wenn wir den Raum betreten, beginnt alles von vorne. Wenn er mich an den Füßen schnappt, dann knurrt er mich an. Ich bleibe geduldig, ignoriere ihn und dann springt er mich an und versucht weiterzuschnappen. Er hat uns von Anfang an versucht zu schnappen, gerade meine jüngere 2-jährige Nichte will er unbedingt an den Händen oder Füßen schnappen.

Deshalb passen wir unbedingt auf, wenn die beiden zusammen kommen. Ich will, dass sich die beiden gut verstehen und weiß ganz genau, dass er noch ein Welpe ist. Mittlerweile trainiere ich mit ihm jeden Tag um die 30 Min Kommandos und dann spielen wir gemeinsam, solange er es zulässt im Garten. Am Wochenende gehen wir auf der Wiese spazieren und da leine ich ihn ab. Bis jetzt klappt es super, er geht auch schon ohne Leine mit mir. Wenn andere Tiere oder Menschen unterwegs sind, leine ich ihn dann aber zur Sicherheit wieder an.

In der Anfangsphase ist er nachts im Garten durch die Gegend gerast und hat nicht mehr auf mich reagiert. Das hatte ich mit ihm bis auf gestern unter Kontrolle. Er ist ein Jagdhund und soweit ich mich erkundigt hab, soll er nach Beute suchen. Deshalb verstecke ich Leckerlies im Garten, baue Suchspiele oder werfe bisschen Futter durch die Gegend, damit seine Suche Erfolg hat. Danach hatte er auch angefangen, auf mich zu hören und wenn ich ihn gerufen habe, kam er auch. Seit gestern hatten wir erneut dieses wilde Suchen mit viel Ignoranz. Er rennt im Garten und ich lasse ihn auch rennen, versuche jedoch ihn zu ignorieren.

Im Normalfall darf er im Garten den Bereich unserer Mülleimer nicht betreten. Tagsüber hört er auf mich, nachts schaut er mich an und rennt dorthin los. Wenn wir im Schlafzimmer sind und ich das Badezimmer betrete, fängt er an zu bellen und an der Tür zu knabbern. Wir hatten schon Beschwerden von den Nachbarn, weil er recht viel bellt. Gassi gehen tun wir 2x täglich. Vielleicht kann da jemand mir helfen, weil ich nicht weiß, warum er sich innerhalb von einem Tag so geändert hat. Ich hoffe, dass es nur eine Phase ist. Auch mit den Kommandos wie Sitz lässt er es seit gestern sein. Er schubst mich und will zuerst durch die Tür. Ich freue mich auf Ratschläge oder Erfahrungsaustausche und zwar besonders etwas gegen sein Bellen. Lg
2 Antworten
Guten Tag,
Ihre Frage steht schon etwas länger. Ich habe sie mir mehrmals angeschaut, es ist wirklich schwierig.
Das erste, was mir einfällt ist, dass Sie in mit 13 Wochen überfordern könnten, er hat Stress und zeigt das durch dieses Verhalten. Sie machen zu viel.
Ein Welpe in diesem Alter MUSS mindestens 20 Stunden schlafen und ruhen, damit er alle Eindrücke verarbeiten kann. Ein Welpe kann sich höchstens 10 Minuten konzentrieren. Aufgedrehte Kinder zeigen das gleiche Verhalten.
Sie ignorieren Verhalten anstatt es zu vermeiden. Wenn es passiert, zeigen Sie ihm ein anderes, gewünschtes Verhalten. Wenn man Fehler nur ignoriert, kann der Hund nicht lernen, was er tun soll.
Wenn Ihre Nichte kommt, haben Sie bitte den Hund an der Leine. Ihre Nichte soll sich ihm nicht nähern, sondern ihn in Ruhe lassen. Ihr Hund braucht hier Ihren Schutz, damit er seine Ruhe nicht selbst durch beißen einfordern muss. Beide sind für Vernunft noch zu jung, hier brauchen beide Ihre Hilfe.
Schutz, Erziehungssicheheit und Verhaltensgewissheit, geistiges Training,
alles im rechten Maß, damit bauen wir eine Beziehung auf: DEr Hund kann sich auf uns verlassen...
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir noch einmal schreiben, ob Sie damit zurechtkommen,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de/ Ratgeber zu vielen Themen
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Birgit L.
schrieb am 06.04.2024
Hallo,
ich bin keine Expertin, habe aber einen Hund, der mit 10 Wochen schon bei uns war - aus dem Tierschutz. 
Bonnie war noch ein Welpe - so wie Ihrer. Sie folgte mir überall hin, selbst aus Klo. das dauerte einige Wochen und in der Zeit haben wir immer mal wieder den Raum verlassen, um zu üben. Das haben wir immer nur kurze Zeiträume gemacht. Es dauerte lange bis sie das Vertrauen hatte, dass wir auf jeden Fall wiederkommen. Aber es kam - das Vertrauen. So auch mit unseren anderen 2 Hunden. 
Ich war mit Bonnie wochenlang mindestens 5x am Tag draußen, nachts 1-2 mal. Sie konnte halt noch nicht so lange aushalten. 
Ich wünsche viel Geduld! 
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