Zerfetzte Taschentücher

Welpenerziehung ❯ Sonstige Erziehungstipps
Marie F. schrieb am 29.08.2018
Hi!
Unser Dingo ist jetzt 6 Monate alt und zerfetzt mit Vorliebe Taschentücher wenn er allein ist. Egal ob eine Stunde oder 3 Stunden, am Ende findet man überall Taschentuchfetzen.
Wenn wir zu Hause sind und wir ihm ein Taschentuch hinhalten wendet er sich sofort ab weil er weiß, dass er sie nicht zerrupfen darf...
Wenn er allein ist dann hat er Spielzeug und wir verstecken auch ein paar Leckerlis, die er suchen kann. Alles bringt nix.
Natürlich versuchen wir keine Taschentücher herum liegen zu lassen aber irgendwie findet er immer was oder zerpflückt gleich die ganze Packung :(
Habt ihr noch irgendeinen Tipp?
1 Antwort
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 24.10.2018
Hallo,
ich kann mir Ihre Gefühle vorstellen, wenn man nach Hause kommt und die Wohnung wie ein Schlachtfeld aussieht. Andererseits finde ich es beruhigend, dass es (erstmal) "nur" Taschentücher sind, die zerstört werden.
Vielleicht fühlt er sich mit dem Alleinesein noch überfordert. Hunde, die aus Trennungsschmerz Dinge zerstören, zeigen die in den ersten 10 Minuten nach Weggang der Bezugsperson.
Vielleicht wäre hier noch einmal der Trainingsansatz, das Alleine Bleiben noch einmal langsam aufzubauen.
Bauen Sie doch mal eine Kamera auf, um zu sehen, wenn Ihr Hund mit der Suche und Zerstörung der Taschentücher anfängt. Langweilt er sich oder hat er wirklich Stress.
Vielleicht hat sich aber auch schon eine Handlungskette aufgebaut, er weiß, dass er keine Taschentücher zerreißen darf, bekommt dafür aber auch - zumindest, wenn Sie da sind - Aufmerksamkeit. Also, ich würde erst einmal versuchen herauszufinden, ob der kleine Mann Langeweile oder Stress hat.
Hat er Langeweile sollten Sie ihn auf jeden Fall auslasten, gerne mit Schnüffelspielen, bevor sie ihn alleine lassen. Bieten Sie ihm Möglichkeiten zu Kauen oder zu zerfetzen, die für Sie auch in Ordnung sind, z.B. eine Schatzkiste mit zerknäultem Papier und darin die Leckerlis.
Hat er Stress müssen die Alleine bleiben noch einmal aufbauen. Beginnen Sie zuerst damit ihm einen Platz zuzuweisen, dann dabei im Raum rumzulaufen, dann aus dem Raum zu gehen und die Tür zu schließen usw. Je kleinschrittiger Sie agieren, desto besser wird das Verhalten geformt. Grundsätzlich sollte der Hund im Training nie Trennungsangst zeigen. Dies wäre ein Indiz dafür, dass Sie langsamer vorgehen müssen.
Herzliche Grüße
Gabriele Holz
Hundeverhaltenstherapeutin
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