Hund hinte rmir führen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Tieren
Nicole E. schrieb am 12.07.2018
Ich habe einen 9 Monate alten osteuropäischen Schäferhund. Er ist sehr gelehrig und hört auf die üblichen Kommandos. Allerdings sind mir viele Probleme aufgefallen, die ich nicht in den Griff bekomme.
1.) er bellt ALLES an , auch fremde Leute. Vor allem aber Beuscher die in meine Wohnung kommen. Er beruhigt sich dann, checkt dass es "Freunde" sind. Aber wenn diese kurz die Wohnung verlassen und nach 5 MInuten wieder kommen, geht das selbe Theater von vorne los.

2.) nimmt er ständig die Hand von mir in den Mund und kaut drauf herum. Auch wenn ich ihm Kommandos gebe, versucht er meine Hand zu nehmen, er schnappt nicht, aber er versucht meine Hand zu nehmen und diese in den Mund zu behalten, zieht mich teilweise mit oder wenn er Platz machen muss, sitzen muss, bellt er kurz "störrisch" und liegt ab, versucht es aber NUR mit meiner Hand. Das stört mich extrem.

3.) er bellt auch andere Hunde an, wenn er an der Leine ist. Ich habe bereits gelesen, man solle "beschützen", da er evtl überfordert ist und mir nicht zutraut, eine Situation zu regeln. Aber ich bringe ihn einfach nicht dazu, hinter mir zu laufen. Fuss laufen ja, aber auch dann zieht er nach vorne wie verrückt, als wenn er unbedingt 1. sein muss, um "die Situation zu kontrollieren".

Ich habe 2 Kids, die ich oft mitnehme. Heute hab ich ihn permanent Fuss kommen und absitzen lassen, bis er merkte dass ICH sage wann wir los laufen, und wie schnell wir laufen. Das hat mich ganze 45 Minuten gekostet.

Aber das schlimmste für mich ist momentan das Anbellan von allem, was sich bewegt, Katzen, Hunde, fremde Menschen, freunde, die Klingel von der Haustür.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 01.08.2018
Hallo,
üben Sie zuhause mit dem Hund, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn Ihr Hund den Platz verlassen will, bringen Sie ihn kommentarlos wieder hin. Wenn er dort bleibt, geben Sie ihm ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie jemanden, zu klingeln und zu klopfen. Zuerst nur einmal kurz. Wichtig: Sie reagieren nicht darauf, schicken den Hund, wie zuvor geübt, an seinen Platz. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen den Hund an seinem Platz und reagieren nicht auf das Klingeln. Wenn das bei einem Klingeln funktioniert, kann man das Geräusch steigern und wenn das dann klappt, den Besuch rein bitten. Sobald der Hund wieder bellt, gehen Sie einen Schritt zurück, bis dorthin, wo es noch funktioniert hat.
Das Problem, dass er Leute und Hunde anbellt liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn er zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung. Bei "Fuß" gehen zu erzwingen ist übrigens keine gute Leinenführigkeit. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de

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