Aggression gegen andere Hunde

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Erin schrieb am 24.07.2014
Wir haben unsere Hündin (AmStaff-Mix, 3,5 Jahre ca.) vor 3 Monaten aus dem Tierheim
übernommen. Sie kommt aus einem Animal-Hoarding-Haushalt mit anderen Hunden,
Katzen etc.
Im Haus ist sie echt ein Schäfchen. Sehr gelehrig und folgsam.
Zu Menschen auch sehr freundlich.
Bei der Begegnung mit Hunden allerdings rastet sie vollkommen aus, wickelt sich
10 mal um die Leine und ist durch nichts mehr ablenkbar.
Wenn der entgegenkommende Hund nicht bellt oder knurrt, können wir schon mal Glück haben und unser Hund steht nur stocksteif und aufmerksam da, pöbelt aber auch nicht.
Mit unserem Nachbarshund wars am Anfang ähnlich. Dann haben wir sie einfach mal
aneinander schnüffeln lassen (unser Hund trägt ja Maulkorb) und seitdem sind sie dicke
Freunde.
Es kommt aber auch vor, daß wir anderen Hunden begegnen und wir bleiben ca. in 10 m
Abstand stehen und unterhalten uns mit dem anderen Halter.
Irgendwann wird unsere Hündin dann ruhig. legt sich meist sogar hin oder durchschnüffelt
die Umgebung.
Wir können das irgendwie nicht verstehen, denn sie lebte früher ja mit anderen Hunden
zusammen (hinzuzufügen wäre noch, daß sie in ihrem alten Zuhause Welpen bekommen
hat und man vermutete, daß sie die halt gegen alles und jeden verteidigen mußte)
Wir nehmen z.Zt. Einzelunterricht. Konkret heißt das allerdings nur, daß der Trainer
immer Hunde mitbringt und wir dann nachher zusammen spazieren gehen.
Das geht ja meist auch, wenn wie gesagt, ein paar Minuten vergangen sind.
Der Trainer hat sie durch Rucken an der Leine und lautem Schnalzen mit der Leine
anfangs unter Kontrolle bekommen. Jetzt wirkt das nicht immer (ehrlich gesagt, gefällt mir
diese Methode nicht, denn unsere Hündin ist recht sensibel und schaltet auch irgendwann
auf "stur").
Zuhause träinieren wir viel mit Bestätigung und Belohnung. Da hat sie schon viel gelernt.
Aber draußen ist die Ablenkung einfach zu groß.
Haben Sie einen Tipp?
2 Antworten
Andrea Winter | Hundetrainer/in
schrieb am 25.07.2014
Hallo, erst einmal finde ich es toll, das Sie einem Listenhund aus einer solchen Haltung eine Chance gegeben haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hunde aus Animal Hording Zuständen Hundeaggression zeigen, wenn sie dann ein eigenes Zuhause haben. Sie musste ja immer klar kommen. Es ist in der Tat wichtig, dass Sie Hundebegegnungen trainieren, ich würde das jedoch erst einmal aus der Ferne versuchen und jedes ruhige Hinschauen belohnen. Wenn Ihr Hund sich steif macht und fixiert, stellen Sie sich vor sie und zeigen ihr damit, dass Sie das nicht wollen. Wichtig dabei ist, dass Sie ruhig bleiben. Sie schreiben ja,dass Ihr Hund einen Maulkorb trägt, so dass von Ihrem Hund ja keine Gefahr ausgeht. Wenn Ihnen die Methode des Trainers nicht gefällt, dann kann ich Ihnen nur raten, suchen Sie einen anderen Trainer auf. Verlassen Sie sich da ruhig auf Ihr Bauchgefühl. Das Vorgehen eines Trainers sollte vom Hundehalter immer auch mit gutem und sicheren Gefühl durchgeführt werden können. Wenn Ihr Hund nach einer Weile aus weiterer Entfernung ruhig ist, dann können Sie schrittweise näher gehen. Jedes ruhige Verhalten wird in der Anfangszeit belohnt. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und Erfolg.
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Erin | Fragesteller/in
schrieb am 25.07.2014
Liebe Frau Winter!
Vielen Dank für Ihren schnellen Rat.
Ihr Tipp erscheint mir sehr logisch und wir haben uns auch entschlossen, den Trainer zu wechseln.
Ich denke, so sind wir auf dem richtigen Weg. Wir haben auch schon festgestellt, dass die tolerierte Entfernung sich verkürzt hat.
Vielen Dank noch mal für Ihren Ratschlag.
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