Aggressives Verhalten gegenüber Rüden und Junghunden nach Gabe des Kastrationschips

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Susanne B. schrieb am 29.09.2024
Hallo,
Wir haben einen sehr lieben und fröhlichen fast 2 jährigen Kleinpudel. Wir haben ihn als Welpen vom Züchter bekommen.

Ende Juli haben wir ihm einen Kastrationschip einsetzen lassen, da er hypersexuelles Verhalten zeigte.

Er war jeder Hündin gegenüber sehr aufdringlich. Seit einer Woche registrieren wir, dass er sich nach kurzem Beschnüffeln Junghunden und erwachsenen Rüden gegenüber aggressiv verhält. Er will sie besteigen und fängt dann an zu pöbeln und versucht die Hunde am Nacken zu packen.
Wir glauben nicht, dass er beissen würde, aber er zeigt ein Verhalten, dass wir vor der Gabe des Chips nicht kannten.

Er hat immer mit anderen Hunden gespielt. Hündinnen gegenüber verhält er sich freundlich. Er hat zwei Freundinnen, mit denen er ein harmonisches Verhältnis hat. Die Tierärztin meinte, dass eine Wesenveränderung nach der Gabe des Chips eintreten kann. Zuhause und Menschen gegenüber zeigt er weiter ein fröhliches Verhalten.
Ich würde gerne Ihre fachliche Meinung dazu hören und würde mich über hilfreiche Ratschläge freuen.
Verändert sich das Verhalten nach dem Nachlassen der Wirkung des Chips wieder ins Positive, oder muss ich befürchten, dass es so bleibt?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Viele Grüße
Susanne Billen


5 Antworten
Hallo Susanne,

eine Verhaltensänderung durch den Kastrationschip ist normal - da dieser einen großen Einfluss auf den Hormonhaushalt hat(ebenso, wie eine Kastration).
Die volle Wirkung setzt erst nach circa 6 Wochen ein, also dürfte das zeitlich auch mit dem Chip zusammenhängen.

Dass Dein Hund sich insbesondere Rüden gegenüber so verhält, kann daran liegen, dass durch den Chip die Testosteron-Produktion gehemmt wird. Einige Hunde werden durch weniger Testosteron unsicherer / ängstlicher, was sich auch durch Aggressionsverhalten zeigen kann.

Sobald die Wirkung nachlässt, wird Dein Hund wieder "normaler", allerdings wäre es dennoch wichtig, dass er bis dahin auch positive Begegnungen mit anderen Hunden hat, um zu verhindern, dass seine "aggressive" Reaktion zu einem erlernten Verhalten wird.

Du solltest Dir auch gut überlegen, ob Du ihn nochmal chippen bzw kastrtieren lassen möchtest.
So ein Eingriff hat - wie Du ja merkst - einen enormen Einfluss auf den Hund.
Und so lange Dein Hund weder physisch noch psychisch leidet, wenn Hündinnen läufig sind (frisst nicht, kommt nicht zur Ruhe, nicht mehr ansprechbar, entzündeter Penis durch übertriebenes markieren etc) halte ich es auch für unnötig.
Aufdringlichkeit bei Hündinnen könnte man auch trainieren oder ihn mit natürlichen Mitteln (Mönchspfeffer) unterstützen.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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Susanne B. | Fragesteller/in
schrieb am 30.09.2024
Liebe Stephanie,
vielen Dank für Deine aufschlussreiche Antwort. Mir ist auch der Gedanke gekommen, dass ich unseren Hund nicht mehr chippen lassen werde. Deine Antwort unterstützt meine Überlegungen sehr. Gibt es ein spezielles Training zur Unterstützung des Hundes gegen seine Unsicherheit.? Mönchspfeffer hatte ich auch beteits probiert, leider ohne Effekt.
Herzliche Grüsse
Susanne
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Hallo Susanne,

da wäre Hilfe von einer Trainerin / einem Trainer bei Dir vor Ort am sinnvollsten, vielleicht auch in Kombination mit geführten Social Walks.

Schade, dass der Mönchspfeffer nicht geholfen hat. Es braucht ja
bis zu 3 Wochen bis er wirkt - aber ich gehe mal davon aus, dass Du so lange gewartet hast :)

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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Susanne B. | Fragesteller/in
schrieb am 30.09.2024
Hallo Stephanie, vielen Dank für Deine Antwort. Habe eine Einzelstunde bei einem Trainer gebucht.
L.G.Susanne
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Super, das freut mich!
Dann wünsche ich Euch viel Erfolg.

Liebe Grüße
Stephanie Becker
Die Hexe und der Hund
www.hexeundhund.com
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