Agressives bellen gegenüber anderern Hunden (war früher nicht der Fall)

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Adrian W. schrieb am 01.05.2024
Guten Tag, ich habe eine 3.5 jährige Samojedenhündin (unkastriert). Seit ca. 1 Jahr bellt Sie jeweils stark, wenn andere Hunde sich nähern und beim Spielen wird sie z.T. aggressiv, woran kann dies liegen respektive was müsste ich trainieren? Sie wird alleine gehalten, Auslauf 3x am Tag ca. 30min (mehr geht nicht wegen Job). Danke.
4 Antworten

Guten Tag, sollten Sie Ihre Hündin immer weit vorne laufen lassen, fühlt sie sich nicht beschützt und versucht alles wegzubellen: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht bei allen Begegnungen an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben sie verloren. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen uns die Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Viele Grüße Inge Büttner-Vogt www.hundimedia.de

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Maria K.
schrieb am 06.05.2024
Vielen Dank an Inge für die guten Tipps, was alles zu beachten ist.

Meine Hündin Lucy ist ein 3jähriger Herdenschutzhundmischling und reagiert auch seit kurzem kritischer bei Hundebegegnungen. Bei ihr erkenne ich die Gefahr daran, dass sich ihre Bewegung ändert. Sie nähert sich dann dem anderen Hund wie ein Hütehund sich Schafen nähert.

Ich stoppe sie dann und stelle mich so lange vor sie, bis ich ihre volle Aufmerksamkeit habe. Und gehe dann erst in oben beschriebener Weise weiter. Gute Erfahrungen habe ich auch damit gemacht, den Entgegenkommenden Hundehalter freundlich zu grüßen. Dann weiß mein Hund sicher, dass ich die Situation erkannt habe und sie unbedenklich finde. Dabei erlebe ich oft, dass sich auch mein Gegenüber entspannt. Was sich dann auf seinen Hund überträgt.

Wenn der andere Hund pöbelt, schaue ich bewusst nicht zu ihm rüber sondern zu Lucy. Und entspannt geradeaus. Um zu signalisieren, dass das Gebell nicht unsere Aufmerksamkeit wert ist.
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Maria K.
schrieb am 06.05.2024
Vielen Dank an Inge für die guten Tipps, was alles zu beachten ist.

Meine Hündin Lucy ist ein 3jähriger Herdenschutzhundmischling und reagiert auch seit kurzem kritischer bei Hundebegegnungen. Bei ihr erkenne ich die Gefahr daran, dass sich ihre Bewegung ändert. Sie nähert sich dann dem anderen Hund wie ein Hütehund sich Schafen nähert.

Ich stoppe sie dann und stelle mich so lange vor sie, bis ich ihre volle Aufmerksamkeit habe. Und gehe dann erst in oben beschriebener Weise weiter. Gute Erfahrungen habe ich auch damit gemacht, den Entgegenkommenden Hundehalter freundlich zu grüßen. Dann weiß mein Hund sicher, dass ich die Situation erkannt habe und sie unbedenklich finde. Dabei erlebe ich oft, dass sich auch mein Gegenüber entspannt. Was sich dann auf seinen Hund überträgt.

Wenn der andere Hund pöbelt, schaue ich bewusst nicht zu ihm rüber sondern zu Lucy. Und entspannt geradeaus. Um zu signalisieren, dass das Gebell nicht unsere Aufmerksamkeit wert ist.
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Hallo,
ich bin kein Freund von STehenbleiben, wie beschrieben, ich würde in Bewegung bleiben, da es keine Spannung (Adrenalin) aufbaut. Egal, was wir machen, Hauptsache, der Hund ist an der abgewandeten Seite und wir bleiben in Bewegung,
viele Grüße
Inge
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