Beiserei zwischen Dobermann und Pinscher

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Klaus S. schrieb am 23.07.2024
Hallo, wir haben einen Dobermannmischling Rüd.(9)und einen Mischling Hünd.(5) beide aus dem Tierheim. Nun haben wir seit ca. 8 Wochen eine deutschen Pinscher Hünd. (8)in Pflege.

Die zuvor an ein Tierheim zurückgegeben wurde, dann 1 Jahr im Heim saß, danach 6 Wochen bei einer Tiertrainerin und nun bei uns auf Pflegestelle. Beim Kennenlernen schien alles recht entspannt. Doch schon in der ersten Woche gab es zwischen dem Rüden und der Pinscherdame eine böse Beiserei, welche Tierärztich versorgt werden musste.

In der Zweiten Woche noch eine Beiserei die mit nur wenigen Blessuren ausgegangen ist. In der dritten Woche dann wieder heftig, wobei der Rüde bei ihr offenbar eine Vene erwischt hat, so dass die Pinscherdame fast verblutet wäre. Danach bekam die Dame einen Maulkorb (ganztägig außer Nachts oder zum fressen) der vorne offen ist, so dass sie hecheln und trinken kann, aber nicht mehr ernsthaft beißen . Die Aggresion ging immer von dem Pinscher aus. Die Beißerei war immer, wenn ich in der Nähe war, soll bedeuten, er oder sie lag neben mir oder zumindest in meiner Nähe und der andere näherte sich mir . Oder sie begegneten sich im Haus ohne darauf gefasst zu sein. Zwischenzeitlich hat sich der Dobermann so verändert, dass er offensichtlich vor ihr Angst hat, denn wenn er nur schnell läuft (nicht rennt) geht sie ihm schon hinterher, um ihn zu attackieren, bremst dann aber in letzter Sekunde wieder ab. Ihre Rute ist den ganzen Tag oben, so als ob sie ständig unter Strom steht. Nun hatten wir einige Wochen relative Ruhe (außer Knurren, Nackenhaare stellen). Also versuchte ich es erneut ihr den Maulkorb wieder abzunehmen . Das ging erstaunlich gut solange der Dobermann sich langsam bewegte. Nur Heute lag sie unter dem Tisch und der Dobermann kam rein, sie ohne Vorwarnung unterm Tisch vorgeschossen und sofort auf ihn los. Folge, sie zwei tiefe Bisswunden und Verletzung am Bein, der Dobermann leichte Bisswunde am Bein und beide beim Tierarzt.

Erwähnen sollte ich noch dass sie mit unserer weisen Mischlingshündin offenbar kein Problem hat, denn mit ihr tobt sie auch ab und an mal und lässt sie auch relativ nahe an ihren Futternapf kommen.
Andere Hund die an den Zaun kommen werden heftig attackiert egal welche Fellfarbe. Katzen mag sie auch nicht, eigentlich hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb, denn alles was rennt (vor ihr weg rennt gehört ihr) Zu Menschen ist sie verträglich, auch wenn sie wenn der Besuch kommt erst mal tobt als wolle sie alle fressen.
Das Tierheim hat auch schon mit dem Gedanken gespielt sie einzuschläfern, weil sie so schwer vermittelbar ist. Dabei ist das der liebste und verschmusteste Hund wenn sie alleine mit ihren Menschen ist, aber eben kein Couchpotato, alles ist ihres .
Wie kann man ihr die Aggresion gegenüber anderen Hunden nehmen?
1 Antwort
Hallo,

die Hündin, die Sie neu bei sich aufgenommen haben, und der Rüde, der bereits seit mehreren Jahren bei Ihnen lebt, haben mittlerweile mehrfach aggressives Verhalten gegenüber einander gezeigt, wobei es zu so ernsthaften Verletzungen kam, dass man bei beiden Hunden nicht mehr von einer intakten Beißhemmung sprechen kann.

Zu dem o. g. deutlichen Gefahrenpotenzial kommt hinzu, dass aggressives Verhalten immer ein Anzeichen für einen zu Grunde liegenden Konflikt und damit für erheblichen Stress ist. Beiden Hunden können Sie das auch außerhalb der unmittelbaren Auseinandersetzungen ansehen (Anspannung, Ausweichen, Angst).

Es hört sich alles danach an, als würden die beiden sich nichts mehr wünschen, als getrennt voneinander leben zu dürfen. Nun sind viele Pflegestellen ja sehr gut vernetzt - gibt es in Ihrem Netzwerk vielleicht ein andere Pflegestelle, in der ein weniger konfliktträchtiges Leben für die Hündin möglich ist?

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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