Bellt bei Rüden

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Vivian123 schrieb am 04.12.2015
Hallo , mein Hund bellt immer wenn er andere Hunde sieht und nicht sofort erkennt das es ein Weibchen ist. Er will immer dahin rennen und man hat mühe ihn zurück zu halten. Als Welpe wurde er 2 mal gebissen kann es was damit zu tun haben und was haben sie als Tipp um dies zu verändern . Wenn es klingelt bellt er auch bis der Besuch oben ist . Danke falls sie helfen können.
1 Antwort
Hallo, Sozialpartner für ihren Hund sind in erster Linie sie. Andere Hunde können sein, müssen aber nicht. Wenn sie wissen, dass er so reagiert, lassen sie ihn nicht zu anderen Hunden hin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auf ein Gegenüber trifft, welcher ihm ernsthaften Schaden zufügt, da er sich das Benehmen ihres Hundes nicht bieten läßt. Sonst macht er wieder so schlechte Erfahrngen wie in seiner Jugend.
Vermeiden sie deshalb unnötige Hundekontakte, gerade mit anderen Rüden. Für ihren Hund sind Hundebegegnungen mittlerweile richtiger Stress. Dies kann sich auch zu einer gepflegten Leinenaggression entwickelen. Wenn sie einige Hunde haben, mit denen er sich versteht und es keinen Stress gibt, reicht dies für ihn als Sozialkontakt.
Versuchen sie ihn bei Hundebegegnungen abzulenken und auf sich zu konzentrieren. Wenn es nicht klappt wäre es gut, wenn sie die Distanz erhöhen, damit er sich besser auf sie konzentrieren kann. Nehmen sie ein besonderes Spielzeug/ Leckerli mit, welches für ihn sehr interessant ist.
Übernehmen sie unbedingt die Führung draussen und bestimmen, was, wann, wo und wie geschieht. Fordern sie ihn und vielleicht finden sie eine Beschäftigung, die sie beide zusammen machen können ( Mobility o.ä.) Dies fördert die Bindung, fördert sein Selbstvertrauen und stärkt ihre Position.
Ich würde ihnen weiterhin empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihr Hund wieder lernt, dass andere Hunde/Rüden keine Bedrohung für ihn sind.
Anfangs werden sie mit ihm kein großartiges Training machen können, er soll nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Hunde okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann darf er mit einem, zwei, drei Hunden gemeinsam trainieren. Später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde.
Er soll und muß nicht mit anderen Hunden spielen. Sozialpartner für ihren Hund sind sie. Er soll aber lernen, dass er ihnen vertrauen kann und andere Hunde auch seinen Weg kreuzen dürfen.
Bei Besuchern verfahren sie ebenso. Wenn ein Besucher kommt - agieren sie. Ziehen sie die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich, weisen sie ihm in der Wohnung einen festen Platz zu, wo er bleiben muß. Zur Not leinen sie ihn dort mit einer Hausleine an. Belohnen sie ihn dort, wenn er leise ist. . Es soll für ihn ein Ritual werden: ein Besucher kommt - ich wende mich zu Frauchen um, gehe in mein Körbchen und bekomme dafür etwas tolles. Ich kann sie ignorieren, dies lohnt sich mehr für mich als sie anzubellen. Erst wenn der Besuch sich gesetzt hat und der Hund immer noch leise ist, wird er abgeleint - aber immer noch von ihnen und dem Besuch ignoriert. Bleibt er ruhig, können sie ihn heranrufen oder der Besuch und ihn belohnen (Streicheleinheiten/Leckerchen)
Es wird ein langer Weg, der von ihnen viel Geduld erfordert und vor allem ein einfühlsames Training, welches den Hund nicht überfordert. Aber sie können das Problem lösen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.hundeschulen.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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