Hündin verbellt beim gassi gehen jeden Hund. Wie reagiert man richtig?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Sandra schrieb am 25.02.2013
Machen Sie Angaben zu Ihrem Hund:
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Rasse: mischling
Geschlecht: weiblich
Alter: 1 Jahr
kastriert: ja

Geben Sie Details zu Ihrer Frage an:

Hündin kommt von einer Tierschutzorganisation. Zur zeit bei uns in Pflege. Vorher hat sie längere Zeit auf der Straße gelebt. Seitdem sie in Deutschland ist, bellt sie zu 90% jeden Hund beim spazieren gehen an. Sie hört dann auch überhaupt nicht mehr und steigert sich richtig rein. Wie reagiert man dann richtig? Ablenken mit Leckerli? Einfach weiter ziehen? Beruhigend auf sie einreden?
Wir vermuten, dass es eine Reaktion aus Angst und Unsicherheit ist.
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1 Antwort
Sven S.
schrieb am 26.02.2013
Hallo Sandra,
bei Hunden aus den Tierschutzorganisationen weiß man nie was die Hunde erlebt haben. Die Hündin hat sicherlich keine guten Erfahrungen mit anderen Hunden gamacht (Revierkämpfe etc.).
Stell dir vor, dass du von Geburt an auf der Straße gelebt hast. Du wurdest von den anderen gebissen oder weggetrieben. Du musstest dein Essen hart erkämpfen und zum Schluss kam vielleicht doch ein stärkerer Hund und hat dir das hart erkämpfte Essen doch wieder weggenommen. Du wärst auch misstrauisch allen anderen Hunden gegenüber und hättest in einer ungewohnten Umgebung nun Angst.
Du hast den Hund gerade zur Pflege und wirst den Hund sicherlich bald abgeben. Bitte rate den neuen Besitzern zu einem Hundeverhaltenstherapeuten bzw. Hundetrainer. Dem Hund diese Angst zu nehmen wird viel Geduld und Zeit fordern. Es ist aber keinesfalls unmöglich! Keinesfalls solltest du den Hund, solange du sie in Pflege hast, bemitleiden. Ablenken mit einem Leckerli ist i.O., aber auf sie einreden wäre völlig falsch! Der Hund wird das Einreden als Bestätigung ansehen und mit seinem Verhalten erst recht nicht aufhören. Durch Mitleid machst du die Situation auch schlimmer. Versuch sie mit einem Kommando abzulenken. Lass sie "sitz" machen und die anderen Hunde an euch vorbei ziehen bis der Hund in seinem neuen zu Hause eine richtige Therapie erhält. Viel Erfolg!
LG
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