Aggression gegenüber kleineren Hunden

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Christina 1. schrieb am 02.07.2020
Hallo,

wir haben leider ein ziemlich großes Problem mit unserer Hündin. Sie war immer sehr verträglich bzw. hat sich als Welpe immer gleich unterworfen. Leider wird sie immer aggressiver. Bei kleineren Hunden oder Hündinnen ist das aggressive Verhalten besonders ausgeprägt. Sie stürmt sofort auf den anderen Hund zu und unterwirft ihn. Heute ging es sogar soweit das sie plötzlich aus dem Grundstück gerannt ist und sich auf einen anderen Hund gestürzt hat - Ohne Grund. Was können wir hier tun. Man muss dazu sagen das sich in meinem Leben auch sehr viel geändert hat. Mutter geworden, mein Freund ist eingezogen und eine der Hauptbezugspersonen von meiner Hündin (mein Vater) ist leider urplötzlich verstorben. Ich hoffe Sie haben ein par gute Tipps. Es spielt euch leider keine Rolle ob Sie an der Leine oder frei ist. Bei Dschini handelt es sich um einen Border Collie Mix.

Gruß Christina
1 Antwort
Guten Tag,
leider haben Sie sich die Antwort schon selbst gegeben, Hunde reagieren sehr stark auf Veränderungen in Ihrem Leben. Trauer, Veränderungen, neue
Person, alte weg, denken Sie sich in einen Menschen hinein, der - unberaten - sich ebenso auflehnen würde.
Ihr Hund sollte Sie jetzt als neue Beschützerin kennen lernen. Nehmen Sie sie an die Leine, binden Sie sich um Ihren Leib und nehmen sie überall mit hin. Geben Sie ihr Sicherheit, zeigen Sie ihr, was sie von ihr wollen und lassen Sie keine eigenen Entschediungen mehr trreffen, Hunden lieben Regeln und Rituale, die machen sie sicher (wie Kinder auch). Draußen ist sie an der Leine:Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Viele Grüße
Ing Büttner-Vogt
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