Aggressives Verhalten gegenüber anderen, fremden Hunden

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Gerrystein schrieb am 12.07.2020
Hallo,

unser 2 1/2 jähriger Deutscher Jagdterrier (Rüde, kastriert) macht manchmal Probleme bei Begegnungen mit fremden Hunden an der Leine. Wenn unser Hund Gerry anderen fremden Hunden an der Leine begegnet ist er sehr dominant in seiner Haltung. Rute steht hoch, Ohren sind nach vorne gestellt und er hat allgemein eine feste & sichere Haltung eingenommen. Er ist dann sehr aufbrausend und möchte zum fremden Hund direkt hin. Wir würden uns wünschen, wenn dieses "Problem" zu lösen geht. Wir haben ansonsten nichts zu bemängeln. Er ist gehörig, abrufbar und die Leinenführigkeit klappt nach 1-2x dran erinnern super.

Ein Beispiel hatte ich gestern. Wir sind unsere gewohnte Runde gegangen und auf dem Hinterhof mit einer großen Wiese spielten 3 Hunde. 2 davon waren Möpse und die kannte er auch. Die Möpse sind dann zu ihm und er hat diese komplett ignoriert und nur den fremden Hund fixiert. Die beiden haben sich dann beschnuppert und dann hat er weiter mit den anderen Hunden gespielt. Die Besitzerin von dem fremden Hund war meiner Meinung nach leider etwas unbeholfen und hat ihren in der Hocke zwischen den Beinen gehalten. Und das fand mein Hund Gerry total komisch und fing an zu bellen und wird dann wuselig, "aufdringlich". Wir würden uns wünschen, wenn unser Hund entspannter bei Begegnungen mit anderen fremden Hunden wäre und es mal zu einer Beschnupperung kommt.

Vielleicht gibt es da noch einen Tipp zum trainieren. Durch seine Rasse sind wir uns natürlich bewusst, dass er sehr verspielt und hektisch gegenüber dem Menschen erscheint. Ein paar Halter sind dann in meiner Umgebung unsicher und erzeugen so Anspannung.

Vielen Dank für die Antwort.

Lg Jasmina Wieczorek
1 Antwort

Guten Tag,
lassen Sie bitte Ihren Hund keine eigenen Entscheidungen treffen. Leinenbegegnungen gehen immer schief, sind schlecht einzuschätzen, weil die Hunde keine Rituale (umeinander herumgehen...) zeigen können.
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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