Dogo Canario geht andere Hunde an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Brecher schrieb am 09.09.2020
Mein Chapo ist keine zwei Jahre alt, unkastriert und ist super mit fremden Menschen auf der Strasse. Jogger, Fahrradfahrer und andere Tiere interessieren ihn auch nicht. Wenn er andere Hunde sieht, möchte er hin und sie beschnuppern. Keine Aggression. Wenn der andere Hund aber anfängt zu bellen weil er anscheinend eingeschüchtert ist, fühlt sich Chapo bedroht und fängt an zurück zu bellen und versucht den Hund zu attackieren. Ich habe ihn sehr gut in Griff und bekomme ihn auch schnell aus der Situation raus. Nichtsdestotrotz möchte ich ihm dieses Verhalten schnellstmöglich abtrainieren, da, falls ein Beissvorfall vorkommt, wird es immer heissen, der "Kampfhund" ist schuld und nicht der süsse kleine Hund, der nie was macht. Wie gehe ich am besten vor?
6 Antworten
Guten Tag,
bitte schauen Sie sich meine Videos über den Schutz des HUndes auf Youtube über meine Seite www.hundimedia.de an.
Ihr Hund trifft zuviele eigene Entscheidungen und lässt sich provozieren. Sie sollten ihn nicht mehr in Situationen hineinführen:
Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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... dann könnten Sie natürlich auch daran denken, ihn chippen zu lassen, um ihm das Leben etwas zu erleichtern...
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Brecher | Fragesteller/in
schrieb am 10.09.2020
Hallo,
Sie haben mich missverstanden. Ich gehe nicht auf die Hunde direkt zu, sie laufen einem über den weg und es ist nicht immer möglich, schon von weitem Hundebesitzer auszumachen. Ausserdem wenn ich in der Stadt unterwegs bin, begegnet er zwangsläufig andere Hunde und soll nicht mit gleicher Aggression zurückschlagen.
Desweiteren läuft Chapo sehr sicher, er ist ständig bei Fuss und die Leine ist locker.
Mir ging es nur darum, dass er wenn er andere Hunde beschnüffelt, sie evtl als Spielkameraden betrachtet und diese aggressiv reagieren, er nicht mit gleicher Aggression zurückschlägt.
Ich weiss nicht inwieweit sie beurteilen können, ob ich nur gassi mit ihm gehe oder auch beschäftige. Und inwieweit das chippen(gechippt/transpondernummer ist er), ihm das Leben erleichtern soll, verstehe ich nicht. Es sei denn, Sie meinen kastrieren, was ich aber nicht tun werde.
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Lucie1
schrieb am 10.09.2020
Ich denke, Frau Büttner Vogt meinte mit Chippen eine chemische Kastration. Tatsächlich könnte eine Kastration hilfreich sein. Ob das in Ihrem Fall sinnvoll ist, lasse ich mal dahingestellt, da er nach Ihrer Aussage, andere Hunde erst angeht, nachdem diese Agressionen zeigen. Sie sollten mal darauf achten, ob er das auch bei Hündinnen macht oder nur bei Rüden. Ist das nur bei Rüden so, sollten Sie den Besitzer fragen, ob sein Hund kastriert ist. Ist der Rüde nicht kastriert, so liegt das völlig in seiner Natur, zum Gegenagriff überzugehen. In diesem Fall könnte eine Kastration Besserung schaffen. Sprechen Sie das aber bitte mit Ihrem Trainer und/oder Tierarzt ab. Auch wirkt die Kastration nicht unmittelbar nach dem Eingriff. Es kann durchaus mehrere Monate dauern, bis sich das Machtgehabe ändert.
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Brecher | Fragesteller/in
schrieb am 10.09.2020
Vielen dank für die Antwort.
Ich möchte ihn nicht kastrieren lassen, aufgrund der einhergehenden Gewichtszunahme, was dann widerum schädlich für die Helene ist(Stichwort Ellbogen/Hüftsysplasie)
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Herzlichen Dank Lucie 1 für Ihre kompetente "Schützenhilfe"!
Genau so ist es.
Zur Kastration: Es liegt in unserer Hand, ob der Rüde dick wird.
Kein einziger Rüde in meinen 20 Jahren Erfahrung ist dick geworden,
weil die Besitzer das Futter um ein Drittel gesenkt und sofort mit
entspannter Arbeit begonnen haben.



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