Salena M.
schrieb am 20.12.2017
Hallo,
Rusty ist schon etwas länger bei Ihnen und Rufus stellt für ihn eine „Bedrohung“ dar. Rusty muss jetzt teilen (und zwar Ihre Aufmerksamkeit und sein Futter) und das musste er bisher nicht.
Falls Sie Trockenfutter füttern, können Sie ein „Spiel“ draus machen (oder eben mit Leckerchen, die nicht so spannend sind):
- setzen Sie sich vor die Hunde auf einen Stuhl und atmen Sie tief durch (richtig entspannt, fast gelangweilt)
- links und rechts haben Sie etwas Futter in der Hand
- Rusty mit Namen ansprechen und ihn füttern
- Rufus mit Namen ansprechen und dann ihn füttern
Achten Sie darauf, dass Sie den jeweiligen Hund „weg vom anderen“ füttern. Also der, der links vor Ihnen ist, wird noch weiter links gefüttert und umgekehrt...
Später stellt man weit links und rechts jeweils einen Napf hin legt das Futter dort hinein, statt es aus der Hand zu füttern... dann kann man die Näpfe hochhalten (jeweils ein paar Futterbrocken drin) und nach Ansprache des Hundes den jeweiligen Napf hinstellen (auf Abstand achten!).
Das kann man so weiterführen, bis beide Hunde mit entsprechendem Abstand aus Ihrem Napf essen können, ohne, dass man als Puffer dazwischenstehen muss.
Sobald Menschenessen auf den Plan kommt, haben beide Hunde z.B. auf Ihre Decke zu gehen oder einen bestimmten Abstand zu Ihnen einzuhalten. Essen am Esstisch statt am Couchtisch erleichtert die Situation für alle.
Beim Streicheln kann man Hunden beibringen, dass einer dran ist und der andere Pause hat. Während Sie z.B. Rufus streicheln, können Sie Rusty Futter zuwerfen und umgekehrt... dabei hilft z.B. ein Kindergitter, sodass ein Hund draußen brav wartet. Man kann auch dem Hund, der gerade Pause macht einen kleinen Kauknochen geben oder einen Futterball... das überbrückt die Zeit auch sehr gut. Anfangs maximal 1 Minute mit einem Hund beschäftigen und dann tauschen... die Dauer langsam verlängern.
Ressourcenverteidigung ist ein ernstes Thema. Darum sollten Sie eine professionelle Hundeschule kontaktieren. Man kann durch einen Hausbesuch einiges klären. Was jetzt noch „Knappen“ ist, kann sich irgendwann verschlimmern - vor allem, wenn der neue Hund seine Position klären will. Es ist sehr wichtig, die Körpersprache beider Hunde genau zu beobachten und jedem Hund zu zeigen, dass Sie die Situation „kontrollieren“ - nicht durch aversive Mittel (nicht anschreien, nicht körperlich werden oder Schreckreize nutzen), sondern durch gezieltes Training - sodass jeder Hund zum Zug kommt, ohne sich schlecht, bedroht oder vernachlässigt zu fühlen.
Viel Erfolg!
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Salena Maue
KIMBA - therapeutisches Hundetraining
www.kimba-hund.de