Fällt andere Hunde aus Eifersucht an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Mausiwuest schrieb am 21.11.2020
Wir haben eine Labradorhündin, Josy, 6 Jahre alt, die zwar temperamentvoll ist, aber nie aggressiv war oder ist. Sie hatte letztes Jahr im März Welpen (der Papa war ein Australian Shepherd), von denen wir einen behielten, unsere Heidrun.

Heidrun war schon immer sehr eifersüchtig. Sobald wir uns mit Josy beschäftigen, sie streicheln und schmusen oder eine Katze auf dem Arm haben, wird sie hektisch. Sie wird nicht aggressiv, macht aber massiv auf sich aufmerksam, in dem sie von einer Seite auf die andere hüpft, sich dazwischen drängt, Josy in die Lefzen oder Beine zwickt usw. Wir maßregeln sie dann, was auch halbwegs gut klappt.

Heute waren wir spazieren, beide ohne Leine und intensiv am Mäuse ausbuddeln. Ein anderer Herr kam mit seinem Hund entlang, ich Josy an die Leine, da sie näher bei mir war. Da der andere Hund allerdings auf Josy zugerannt kam, machte ich sie von der Leine. Der Kontakt zwischen den beiden verlief friedlich. Dann sah Heidrun das und ging dazwischen und auf den anderen Hund los, der drehte sich auf den Rücken, fiepste und Heidrun auf den drauf, knurrte, fletschte Zähne, Tumult. Ich habe die Leine nach ihr geworfen und geschrien, dass sie aufhören sollte, aber das störte sie nicht. Erst als ich sie wegnahm, lies sie ab.

Dem anderen Hund ist nichts passiert, aber trotzdem eine sehr grausame Situation. Dann war Friede. Bis Josy zu dem anderen Hundebesitzer ging und an ihm hoch wollte. Allerdings war da keine Aggressivität, sie roch wohl die Leckerlis bei dem Mann, er lachte noch und sein Hund wollte natürlich nicht, dass meine Josy an sein Herrchen geht und ist dazwischen. Das alles wirklich ohne Aggressivität... bis Heidrun das sah, hinrannte, sich wieder auf den fremden Hund warf und es wieder Tumult gab. Es ist nichts Ernstes passiert, dennoch kann und darf so etwas nicht vorkommen.

Ich würde gerne wissen, woran das liegt, dass die Kleine so abgeht. Ist das wirklich reine Eifersucht? Sie hat es auch schon mal mit einem anderen Hund gemacht, der nur neben mir her spazierte. Das hat ihr wohl gar nicht gepasst. Wie bekomme ich das wieder aus ihr heraus? Warum ist sie eifersüchtig? Wir haben sie nie bevorzugt oder gar benachteiligt. Vielleicht gibt es irgendeine Lösung, um ihr das wieder abzugewöhnen.

Manchmal denke ich, dass ist der Hütehund in ihr, dass sie ihr Rudel kontrollieren will.

Danke im Voraus für eine konstruktive Lösung.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.11.2020
Hallo,
Hütehunde kontrollieren nicht ihr Rudel sondern ihre Schafe. Dabei gehorchen sie ihrem Rudelführer bedingungslos.
Ist ein Hund eifersüchtig sieht er sein "Rudel" als Eigentum an, das haben Sie richtig erkannt und will es auch kontrollieren. Ändern können Sie das, indem SIE die Rolle des Rudelführers übernehmen.
Sie haben geschrieben, Sie haben sie nie bevorzugt oder gar benachteiligt. Das Problem ist, dass SIE als Rudelführer benachteiligen oder bevorzugen können, wen Sie wollen. Allerdings kann ich nicht sagen, woran es liegt, dass Heidrun sich als Rudelführer sieht und Sie nicht anerkennt. Aus der Entfernung ist das nicht einzuschätzen, da kann ich nur raten. Meistens liegt es daran, dass die Menschen sich von ihren Hunden trainieren lassen z. B. zum streicheln, spielen, füttern etc.. ALLE Aktionen sollten aber vom Hundehalter ausgehen, nie vom Hund. So, wie jetzt bei Ihnen agiert der Hund und Sie reagieren mehr recht als schlecht.
Was bei vielen Hundebesitzern auch der Fall ist, dass sie Strenge mit Konsequenz verwechseln, laut werden, schimpfen und nicht handeln. Ein Rudelführer ist ruhig und souverän, ZEIGT dem Hund, was er richtig und auch, was er falsch macht. Reden ist IMMER überflüssig und verwirrt den Hund nur.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de


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