Sabine Kutschick (Hundetrainer) schrieb am 20.06.2017

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
C. B. schrieb am 27.06.2017
Hallo, ich möchte die Antwort aufgreifen, die o.g. Trainerin gab: was tue ich bis das klappt ? Kann meine Hündin nicht in einen Rucksack stecken (25 kg) und an den anderen Hunden vorbei gehen - ausweichen ist oft nicht (Treidelweg (1 Seite Gärten, andere Seite Wasser (Kanal)). Sie erstickt eher am Halsband/Halti als aufzuhören, den Hund gegenüber anzubellen. Egal welche Rasse, egal welches Geschlecht - es wird einfach jeder 3 .- 5. Hund aufs aggressivste angemacht. Hundeschule (Kurs super belegt), 2 verschiedene Hundeplätze - alles durch. Auf dem Hundeplatz klappt es mit dem Vorbeigehen an anderen Hunden (an der Leine) ... evtl. weil das alles 'Kumpels' sind ?! Es ist furchtbar. Fing alles nach ca. 1/2 - 1 Jahr - nach dem wir sie gerade 2-jährig aus dem Tierschutz gerettet haben - an. Habe alles was mir empfohlen wurde probiert. Von eigenem-Chef-sein-stärken im Haus über Leckerlis für Hunde treffen vorm Anbellen bis gewaltsames Runterdrücken (Platz machen lassen) ... erst loslassen, wenn der Hund sich entspannt. Auch mehrmals vorbei gehen (wenn der Gegenüber mitspielt) - wobei das 3. Mal dann schon lautlos geht. HILFE bitte. Sie ist sonst topp. Ausgebildet und 'ohne' gewisse Situationen / Ablenkung super gehorsam. Es ist nicht bei jedem Hund so ... manche Hundebegegnungen - nur ein freudiges(?) Fiepen oder gar kein Ton. DANKE !
1 Antwort
Sabine Busch | Hundetrainer/in
schrieb am 27.06.2017
Hallo C. Be,
grundsätzlich scheint ja, trotz Kursen, etwas mit dem Grundgehorsam und der Leinenführigkeit nicht zu stimmen. Da Hunde ortsbezogen lernen funktionieren viele auf dem Hundeplatz perfekt, aber eben vor der Türe nicht mehr. Ich würde Ihnen ein generelles Leinenführigkeitstraining empfehlen. Das beginnen Sie ohne große Ablenkung bis es 100 % funktioniert. Da es bei Ihnen vor der Haustür damit offensichtlich Probleme gibt, gehen Sie eventuell in eine andere Richtung oder fahren mit dem Hund ins Feld. Dort trainieren Sie in Ruhe und mit Geduld. Sie gehen Fuß und immer wenn der Hund vor geht oder eine Aufmerksamkeit auf irgendetwas entwickelt, drehen Sie um und gehen in eine andere Richtung. Reden Sie nicht, nur, wenn Sie loben. Nehmen Sie die Leine nicht zu kurz, der Hund darf Fehler machen, nur dann lernt er sich an Ihnen zu orientieren. Sie korrigieren das konsequent durch Richtungsänderung und Lob wenn de Hund richtig ist. Wechseln Sie die Orte häufig. Wenn das klappt gehen Sie langsam zu mehr Ablenkung über. Bleiben Sie mit dem Hund immer in Bewegung, wenn ein anderer Hund kommt. Nicht stehen bleiben oder abliegen lassen. Dann ist die Konzentration des Hundes fast nicht mehr zu unterbrechen. Drehen Sie sich um, weichen Sie aus, gehen in eine Hofeinfahrt und machen Ihr Aufmerksamkeitstraining. Das wichtigste ist wirklich das unterbrechen der Aufmerksamkeit auf das Objekt der Begierde. Wenn Sie so trainieren, werden Sie auf lange Sicht Erfolg haben. Ein kurzfristiger Erfolg durch Sprühflasche oder ähnliches hat oft keine nachhaltige Wirkung. Vielleicht holen Sie sich Unterstützung von einem Trainer, der Einzelstunden anbietet und mit Ihnen zusammen diese Situationen trainiert. Trainerbegleitete Begegnungsspaziergänge wären auch sehr gut. All so etwas gibt es, und könnte Ihnen helfen.
Bleiben Sie ruhig beim Training, werden nicht hektisch oder ungeduldig.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Liebe Grüße
Sabine Busch
www.mobile-hundeschule-hinterland.de
War diese Antwort hilfreich?