Sven S.
schrieb am 14.08.2012
Hallo Katrin,
es gibt viele Hundetrainer, die dir genau das raten würden. Sie sprechen dann meist von einer positiven Strafe.
Ich persönlich setze solche Mittel weder draußen noch drinnen ein. Heute ist es ein Hund und morgen sind es vielleicht Kinder oder allgemein Menschen. Das Problem bleibt für mich das gleiche: Du musst eine Bindung zu deinem Hund aufbauen und ihm klar zeigen, dass du der Rudelführer bist und nicht er. Nicht er hat die Hunde, Kinder etc. abzuchecken. Du tust das, weil du der Rudelführer bist. Das ist definitiv nicht seine Aufgabe!
Ich würde mit Blickkontaktübungen beginnen. Sprich: Du nimmst ein Lekerlie in die rechte und ein anderes in die Linke hat. Du zeigst ihm diese und machst anschließend eine Faust und hälst deine Arme zur Seite auf Schulterhöhe. Der Hund wird jetzt immer nach rechts und links gucken um die Lerkerlies zu bekommen. Du sagst gar nichts sondern guckst ihn die ganze Zeit an. Schaut er dich an, dann erhält er ein Leckerlie. Das machst du jeden Tag min. 10 min lang und hörst immer mit einem positiven Ergebnis auf. Desto öfter du das am Tag machst, desto besser ist es für das Ergebnis. Nach ca. 2 Wochen verlängerst du den Blickkontakt, sprich er kriegt nicht sofort ein Leckerlie, sondern erst 2 Sekunden. Das übst du wieder 1 Wochen lang und erhöhst wieder die Zeit des Blickkontakts usw. Irgendwann wird er dich nur noch anschauen, in der Hoffnung etwas leckeres zu bekommen. Mach die Übungen nicht nur drinnen, sondern auch draußen. Später wird es so sein, dass wenn du von weiten einen Hund kommen siehst, du nur ein Leckerlie hochhalten musst und der Hund so abgelenkt sein wird und gar nicht mehr zu dem Hund schaut.
Sollte ein Hund in eure Richtung kommen, dann stellst du dich sofort als der Rudelführer zwischen dem anderen Hund und deinen Hund. Dein Hund lernt somit dir zu vertrauen. Erst wenn du den anderen Hund frei gibst, sprich es erlaubst, dass die Hunde sich begegnen, dann kannst du zur Seite gehen. Dein Hund wird hier sehr schnell merken, dass Herrchen ihn beschützen will und Herrchen selbst auch keinen Schutz benötigt.
Sollte das Bellen unerträglich werden und die Tipps keine Besserung am Verhalten zeigen, dann kontaktiere bitte einen Hundeverhaltenstherapeuten/Hundetrainer. Ferndiagnosen sind sehr schwer und vielleicht habt ihr ein ganz anderes Problem, dass du persönlich vielleicht gar nicht erkennst. Viel Erfolg!
LG