Was können wir tun um das Anknurren vom Zweithund gegenüber dem Ersthund zu unterbinden?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Stana schrieb am 11.03.2022
Hallo, wir haben zwei Zwergpudel. Der Ältere ist 5 Jahre alt und hat zuvor friedlich mit seinem älteren und größeren Kumpel bei uns gelebt, dieser verstarb dann leider. Nach 3 Monaten holten wir uns erneut einen Zweithund. Der jüngere ist nun fast 1 1/2 und schon seit Anfang an zeigt sich ein Verhalten, dass wir leider nicht einordnen können. Der Ältere hat zwar auch so seine Ecken und Kanten, aber er ist dem jüngeren gegenüber friedlich, er hört gut und ignoriert den Kleinen einfach wenn er ihm nervt, wenn er ihm Grenzen setzt, dann macht er es so, dass wir das in Ordnung finden.

Der jüngere hatte von Anfang an einige Baustellen. Er war frech, Distanzlos und knurrte vom ersten Tag an sehr schnell, wenn ihm etwas nicht passt. Das Knurren richtete sich aber immer nur gegen den Ersthund, nie gegenüber uns. Was uns allerdings verwirrt ist das: der Zweithund hat den Ersthund bereits dreimal angegriffen. 2x ging es um ein Krümelchen das auf dem Boden lag und welches er für sich haben wollte, einmal anscheinend um einen Liegeplatz. Wir können nicht mit 100%er Sicherheit sagen, wer anfing, nur wissen wird, dass der Ältere sich sofort aus dem Konflikt zurückzieht, spätestens dann, wenn der Kleinere gezwickt hat und wir wir eingegriffen haben. Doch der Kleine bleibt dann noch lange im Angriffsmodus, knurrt weiter und wir müssen ihn aus dem Raum schicken.

Wir waren bei einem Hundetrainer. Dort wurde uns geraten, dass der Kleine auf keinen Fall mehr auf Sofa und Bett darf. Was Sinn gibt. Jedoch wurde uns auch gesagt, dass der Alte drauf darf. Das machen wir bisher auch so. Denn der Ältere ist es gewöhnt und er ist dort friedlich. Allerdings fühlen wir uns damit manchmal unwohl. Man hört oft, dass diese ungleiche Behandlung wiederum Spannungen provoziert. Wir sind nun schon dabei zu überlegen, dass beide nicht mehr auf Sofa und Bett dürfen, weil wir in einem Buch über Mehrhundehaltung gelesen haben, dass es immer Spannungen geben wird, wenn es einen "2. Platz nach den Menschen gibt" und besser ist es wenn nach dem Menschen 2.,3. Und 4. Platz frei sind es also keinen Grund für Spannungen gibt. Auch das gibt für uns Sinn. wir hatten bei der alten Konstellation solche Probleme niemals, daher wissen wir auch nicht, wie groß ist unser Anteil hier, was liegt "einfach" an dem neuen Charakter? Ist es besser beide Hunde nicht mehr hoch zu lassen oder kann es dem Kleinen tatsächlich helfen bei seiner Selbstfindung wenn er so zu verstehen bekommt, dass er die wenigsten Rechte hat? Danke!
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.03.2022
Hallo,
wenn Sie das wollen, dürfen beide Hunde aufs Sofa. Das Problem ist, dass meistens die Hunde entscheiden, wann sie aufs Sofa gehen. Das sollte aber grundsätzlich, wie bei allen Dingen, der Mensch entscheiden. Lassen Sie die Hunde aufs Sofa, wenn SIE das wollen und wenn SIE sie dazu auffordern. Gehen sie von sich aus drauf, schieben Sie sie kommentarlos runter. Nicht schubsen, nicht ärgerlich, einfach runterschieben. Beanspruchen Sie den Paltz für sich. So behandeln Sie beide gleich, zeigen ihnen aber, dass SIE entscheiden.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
War diese Antwort hilfreich?
Stana | Fragesteller/in
schrieb am 16.03.2022
Hallo, vielen Dank für die Antwort.

Allerdings dürfen die Hunde schon immer nur dann auf Sofa oder Bett, wenn wir ihnen das ausdrücklich erlauben.
Der kleine scheint aber trotzdem zu denken, dass er da oben dann knurren kann. Zb wenn der Alte aufwacht, vom Sofa geht, was trinkt und wieder hoch kommt, knurrt der kleine manchmal. So, als ob er keine Lust hat, dass er wieder Gesellschaft bekommt...oder erschreckt er sich im schlaf, wer sich da bewegt? Wir können es nicht sagen, schicken ihn dann natürlich jedes Mal runter. Wie gesagt, seit einigen Wochen schläft der kleine nicht mehr im Bett. Wenn wir wach auf dem Sofa liegen, darf er dabei sein, wenn er aber knurrt, muss er runter.
Leider ändert sich aber nichts zum positiven. Er scheint nicht zu verstehen, dass er oben bleiben darf, wenn er sich benimmt.

Zur Zeit scheint der Ältere dem kleinen mehr Kontra zu geben und wir lassen das auch zu. Im letzten Jahr hatte der ältere,obwohl er erst 5 Jahre ist, gesundheitliche Probleme. Kann es sein, dass sich durch sein passives Verhalten, weil er nicht fit war, der kleine dachte, er könnte bestimmen wo es lang geht, und sich die Rollen jetzt evtl noch mal tauschen?

Viele Grüße
War diese Antwort hilfreich?
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 16.03.2022
Aus der Entfernung kann ich das leider nicht gut einschätzen. Ist es vielleicht möglich, dass der ältere Hund souverän genug ist, den jungen öfter zu ignorieren. Ich kenne das von meinen beiden. Ich denke oft, die ältere Hündin lässt sich alles gefallen. Sie ist eine ruhige Hündin, die mit jedem Hund auskommt. Manchmal reicht es ihr aber und sie wehrt sich, dann ist die jüngere nur noch 1cm mit Hut groß und geht der älteren eine Zeitlang aus dem Weg.
So, wie Sie es beschreiben machen Sie es schon richtig.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
War diese Antwort hilfreich?