Hallo Frau Seel, danke für Ihre Frage. Wenn Ihr Hund von dem Nachbarshund angegriffen wurde - ich hoffe, es ist nichts schlimmeres passiert -, daß er nun nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen ist, kann ich verstehen. Sie schreiben, daß der Hund eh aggressiv ist. Aggressive Hunde sollten am besten an der Leine bleiben und einen Maulkorb tragen. Da muss man mit der Nachbarin sprechen und einen Weg finden, wie erst einmal ein Blickkontakt aus Distanz am Gartenzaun geübt werden kann. Hierzu sollten beide Hunde an der Leine sein und sobald Ihr Mops den anderen Hund wahrnimmt, sollte etwas Gutes passieren, z.B. Leberwurst aus der Tube. Ihr Mops sollte an der Leine hinter Ihnen sein - Sie als Schutzschild vor ihm und auch Ihre Nachbarin sollte ihren Hund so gut unter Kontrolle haben, daß dieser nicht schon losbellt oder aggressives Verhalten zeigt. Bleibt Ihr Hund ruhig Leberwurst, Blickkontakt und ruhig Leberwurst und dann immer mal wiederholen. Der nächste Schritt wäre dann die Distanz zu verringern. Es ist schwierig, da der Nachbarshund ja schon auf "neutralem" Gebiet so reagiert hat, wie er reagiert hat. Da kann man nur hoffen, daß es im Garten mit Zaun dazwischen, eine Annäherung klappt und er nicht auch noch dort etwas verteidigen will. Geht es im Garten nicht, weil die Gegebenheiten eben nicht geeignet sind oder Ihre Nachbarin nicht mitmacht, dann müssen Sie Ihren Mops draußen beschützen und dafür sorgen, daß der andere nicht an ihn rankommt. Ist Ihr Hund im Freilauf, vorausschauend handeln - ist dieser Hund in Sicht, sofort Ihren rufen anleinen und hinter sich bringen, kommt er andere verscheuchen mit allem, was Ihnen zur Verfügung steht. Vielleicht können ja auch draußen Situationen geübt werden, wo Sie und Ihre Nachbarin die Hunde erst einmal versuchen aneinander vorbeizuführen. Auch hier gilt: Bei Wahrnehmung des anderen Hundes sprechen Sie Ihren Mops an, bringen Sie Ihren Mops hinter sich, evtl. Leberwursttube bereithalten. Ist Ihr Hund ruhig Leberwurst und dann in kleinen Schritten versuchen, die Distanz zu verringern. Sollte dies alles nicht gelingen, muss eine Fachfrau/-mann eingeschaltet werden, der zusammen mit dem Nachbarshund und Ihrem Hund trainiert. Ist Ihre Nachbarin nicht einsichtig und der Hund wirklich eine Gefahr müssen andere Schritte gegangen werden. So unangenehm es ist.
Viel Erfolg und viele Grüße aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de