Was tun, wenn der Hund beim Gassi gehen andere Hunde angreift?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Sonja.S schrieb am 10.08.2022
Hallo. Wir haben seit ca.5 Monaten eine Hündin (Labrador Mix 15 Monate jung) aus dem Tierschutzverein, allerdings hatte sie noch eine Vorbesitzerin. Unsere Peppi ist zuhause der liebste Familienhund, aber beim Gassi gehen ist es die Hölle! Sie bellt fast jeden Hund an, ich habe sie dann nicht mehr unter Kontrolle. Sie hat so eine Kraft, dass ich schon ausgerutscht bin. Egal was ich mache, sie fixiert mich nicht mehr, auch ablenken bringt nichts. Am Anfang war es nicht so schlimm wie jetzt! Es gibt auch ein paar Ausnahmen und Hunde mit denen sie sich versteht ,aber am meisten bin ich damit beschäftigt fast jeden aus dem Weg zu gehen und in allen Richtungen zu schauen, ob ein Hund in Sicht ist.
5 Antworten
Guten Tag,
War das schon von Anfang an so?
Ich rate Ihnen folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite. Kurz, weil Ihr Hund dann am besten zu halten ist.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de



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Sonja.S | Fragesteller/in
schrieb am 11.08.2022
Nein am Anfang war es nicht so extrem wie jetzt! Ich dachte das es auch damit zu tun hat weil sie jetzt in der Pubertät ist und ihre erste läufigkeit hinter sich hat.
Wir gehen schon aus den Haus und sie zieht und sucht schon den Stress und bellt,das ist purer Stress für mich.
Das Problem ist das sie noch so eine kraft hat, soll ich sie jetzt ab sofort kurz hinter meine Füßen halten auch wenn wir auf den Feldern gassi gehen? Frei laufen lassen kann sie sowieso nicht haben wir mal gemacht, aber sobald sie ein Hund sieht rennt sie da hin deswegen ist sie momentan nur an der leine,da der Rückruf auch nicht so klappt
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Vielen Dank für Ihre Antwort!
Nein, hier geht es nur um Ihre Führung, wenn ein Hund kommen könnte... Im FEld geht 5 m Schleppleine und immer wieder Rückholtraining mit RÜCKWÄRTS gehen...
Sie haben schon verloren, wenn sie VOR Ihnen aus der Tür geht.
Wenn sie zieht, gehen Sie zurück ins Haus, das kann man üben.
Ziehen heißt, sie ist VOR Ihren Füßen - behalten Sie die Führung, sonst dauert das Gehen eben eine halbe Stunde. Keine Angst, sie macht sich nicht ins Fell!
Insgesamt vertraut IHnen der Hund (noch) nicht, dass Sie alles regeln können. Wenn Sie das schaffen mit liebender Konsequenz, nix geht durch,
können Sie eine richtig gute Beziehung aufbauen.
viel Erfolg!
Inge Büttner-Vogt
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Sonja.S | Fragesteller/in
schrieb am 11.08.2022
Ich bedanke mich ganz Herzlich für ihre Tipps, das werde ich aufjedenfall umsetzen und jeden Tag mit ihr trainieren
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Sehr sehr gern, ich freue mich sehr über eine positive Rückmeldung, wenn alles klappt,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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