Was tun, wenn Nervosität zu Verteidigung führt?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
martin schrieb am 10.04.2021
Hallo,

unser Hund ist bei Begegnungen mit anderen Hunden, insbesondere Rüdem oder Hunden gleicher Größe oder größer, sehr angespannt (mit und ohne Leine) Schwanz geht direkt hoch, er möchte am Hintern schnüffeln aber nicht geschnüffelt werden.

Er reagiert darauf mit Schnappen, hat aber noch nie gebissen.

Dies fing mit ca. 1,5 Jahren an (vor Kastration schon). Er wurde einmal von einem fremden Hund in den Schwanz gebissen (ohne Vorwarnung) und ein zweites mal beim Spielen mit seinem besten Freund, allerdings war er immer etwas grober als er selbst und einmal eben zu sehr. Seitdem hatte Spike auch Angst vor seinem Freund und reagierte mit Knurren, wenn er in die Nähe kam. Demensprechend sieht er ihn nicht mehr.

Wie können wir ihn wieder resozialisieren? Er hat früher so gut mit anderen Hunden gespielt und die kleine Hundewiesen können wir nicht mehr besuchen, da er auffällt und nicht mit mehr als einem Hund (wenn sie sich vertragen) spielen kann. Er knurrt aber auch bei Menschen, die er nicht kennt.

Lieben Dank und viele Grüße
1 Antwort
Hallo, danke für Ihre eMail. Welpen und junge Hunde finden immer noch alle anderen Artgenossen gut und je nachdem wie er sich verhält sind Junghunde den älteren Hunden meistens zu quirlig und auch teilweise zu frech. Sie werden dann von den anderen Hunden gemaßregelt und je nachdem welche Rasse es ist, ist diese Rasse dann für das weitere Leben immer mit Unsicherheit beim eigenen Hund belegt. Außerdem sind bei Beginn der Geschlechtsreife die anderen Rüden unter Umständen Konkurrenten und dann kann es zu Konflikten kommen, wenn das Imponiergehabe zu stark wird. Lassen Sie ihn mit den Hunden spielen, die er kennt und bei den anderen Hunden gehen Sie weiter. Wenn er Menschen anknurrt sagt er, daß er die Distanz zu dem Menschen vergrößern will und möglichst keinen Kontakt haben will, weder angefasst, noch angesprochen und auch nicht angeschaut werden will, wahrscheinlich weil er zu unsicher ist und mit Menschen seine Erfahrungen gemacht hat, die ihm nicht gefallen haben. Wenn er einen Menschen wahrnimmt, sprechen Sie ihn an und geben ihn zeitgleich etwas Positives, z.B. Futter oder sein Spielzeug etc., damit er Menschen erst einmal generell positiv findet. Ein erster Schritt ist getan, wenn er einen Menschen sieht und er dreht sich zu Ihnen, so nach dem Motto: "Da ist ein Mensch, wo ist mein Futter".

Viele Grüße
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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