Sven S.
schrieb am 13.08.2012
Guten Morgen Katrin,
es ist ganz normal, dass Hunde entspannter sind, wenn sie abgeleint sind als andersherum. Denn wenn sie an der Leine sind, können sie selber nicht mehr entscheiden, sondern dass Herrchen an der Leine entscheidet die Handlung. Wenn der Hund dem Herrchen nicht vertraut oder das Gefühl hat der Rudelführer zu sein, dann bellen und zerren Hunde an der Leine.
Du musst somit an der Beziehung zwischen deinem Hund und dir arbeiten. Du musst Blickkontaktübungen mit deinem Hund machen, so dass sie weiß, dass sie dir immer in die Augen schauen muss und dafür belohnt wird auf dich zu achten. Du musst deinem Hund zeigen, dass sie dir vertrauen kann. Viele Hundehalter finden es toll, wenn die Hunde aufeinander stürmen und angeblich miteinander spielen. An der Leine entscheiden die Hunde aber nicht selber und werden in die Situation gezwungen. Das bedeutet enormen Stress für viele Hunde. Wenn wir z.B. zwei Wolfsrudel betrachten, die sich begegnen, wird man immer sehen, dass diese einen großen Bogen aneinander machen und die Konfrontation meist vermeiden. Genauso ist es auch bei Hunden. Mach einen Bogen um andere Hunde und wenn sich die Hunde begegnen, weil du als Rudelführer das so entscheidest, dann stell dich erst einmal vor deinem Hund. Dein Hund wird das Gefühl haben, dass du sie beschützt und der Situation eher vertrauen, wenn du dem anderen Hund das "OK" gibst Kontakt mit deinem Hund zu haben.
Grundsätzlich hast du eine sehr schwierige Aufgabe, die Hundehalter meist gar nicht selbst bei ihren Hunden wegtrainiert bekommen. Denn die Ursache kann auch schon an das Verhalten zu Hause liegen, dass der Hund dort schon denkt der Rudelführer zu sein und es draußen weiter lebt. Mit einem Hundeverhaltenstherapeuten wirst du eher Erfolge sehen und an der Ursache arbeiten können. Hierbei solltest du immer darauf achten, dass der Therapeut gewaltfrei arbeitet. Viel Erfolg!
LG