Wie kann man mit Aggressionen gegen eigene Hundeeltern umgehen ?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Wolfgang S. schrieb am 21.06.2012
Unser 6 Jahre alte engl.Cocker-Hündin Claire, die wir als Welpe bekommen haben, verhält sich seit 4 Jahren gegen uns in unterschiedlichen Zeitabständen aggressiv , wobei es haufig zu Beißattacken mit Verletzungen  gekommen ist. Gegen Fremde ist sie nicht aggressiv. Wir haben versucht, mit Hilfe von Trainern dagegen vorzugehen. Es ist uns aber nicht gelungen, ihr diese Aggressionen abzugewöhnen. Der Grund ist in erster Linie eine nicht konsequente Erziehung unsererseits. Sie wurde zu sehr verwöhnt und hat dadurch eine dominierende Rolle über-

nommen .

Nach der letzten Beißattacke mit schwerer Verletzung bei mir haben wir Claire in eine

Pflegestelle gegeben, in der sie jetzt seit 5 Monaten ist.. Die Familie ist sehr hundeerfahren, besitzt selbst einen Schäferhund und einen Retriever. Dort hat sie sich eingefügt und zeigt nach anfänglichen  Aggressionen ohne Beißen sich jetzt freundlich und aggressionsfrei. Sie hat

allerdings Probleme mit dem Schäferhund, den sie abweist.

Claire soll jetzt weitervermittelt werden, wobei es sehr schwer ist, eine erfahrene Pflegefamilie

oder -Person zu finden,  die Claire auf Dauer übernimmt.

Eine Alternative wäre, Claire wieder zurückzuholen. Hierbei müßte sichergestellt werden,

dass sie nicht wieder in ihre alte Rolle, d.h. altes Verhalten zurückfällt. Wir müßten den

Umgang mit ihr gegenüber früher grundlegend ändern, d.h. ihr klare Grenzen aufzeigen.

Am Wichtigsten wäre die fachliche Begleitung durch einen Trainer mit einem spezifischen

Anti-Aggressionstraining. Wie sind hierzu die einschlägigen Erfahrungen?

 

Für uns beide war die Trennung von Claire äußerst schmerzhaft. Wir lieben sie und können

nicht loslassen .Die Grundfrage ist, ob wir eine Chance auf eine gemeinsame aggressionsfrei Zukunft haben ?

 

Mit vielem Dank und herzlichen Grüßen aus Schwerte .

Wolfgang Schröder 

 

 

 
2 Antworten
Hallo Herr Schröder,

 

es tut mir sehr leid zu lesen, dass es mit Claire solche Probleme gab, die ja die Beziehung zu ihr sehr stark belasten.

 

Leider ist es immer problematisch, Therapeimaßnahmen zu empfehlen, wenn ein Hund gegenüber Menschen oder Hunden Aggressionsverhalten zeigt. Das gilt insbesondere in Fällen, in denen es schon zu schwerwiegenden Verletzungen durch den Hund gekommen ist.

 

Ich möchte Ihnen daher an dieser Stelle keine Tipps auf die Entfernung geben, ohne Sie, Ihren Hund und das Problem bis ins Detail zu kennen. Statt dessen würde ich Ihnen empfehlen, die Hilfe eines verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarztes vor Ort in Anspruch zu nehmen. Sollte in Ihrer Nähe kein derart spezialisierter Tierarzt tätig sein, dann melden Sie sich bitte noch einmal, da ich ab Juli/August regelmäßig auch in der Nähe von Schwerte unterwegs sein werde.

 

Viele Grüße,

Stefanie Ott
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Wolfgang S. | Fragesteller/in
schrieb am 27.06.2012
Liebe Frau Dr. Ott,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Nun ist Claire ja nicht bei uns in Schwerte, sondern bei

einer hundeerfahrenen Pflegefamilie in Halver, die sich liebevoll um sie kümmert.

Dort gibt es keine Aggressionen gegen diese, nach anfänglichen leichteren Problemen

durch den Trennungsstress. Die Pflegefamilie wird Claire nicht behalten, da sie zwei

eigene Hunde hat. Claire soll jetzt weitervermittelt werden, wobei es schwierig ist, einen

Problemhund unterzubringen.

Abgesehen von den spontanen Aggresionen bei uns ist sie lieb und gehorcht gut.

Sie kommt auch mit anderen Hunden auf dem Hundeplatz, wo wir zweimal wöchentlich

waren, gut aus.

Wir würden Claire am liebsten zurückholen. Hiergegen gibt es von jeder Seite, auch von unseren

Trainerinnen aus der Martin-Rütter-Schule , ernste Warnungen, sie würde wieder in ihre

alte Rolle zurückfallen. Durch ihre jetzige Unterbringung hat sich jedoch  gezeigt, dass sie

durchaus friedlich sein kann, wenn ihr klar gemacht wird, dass sie nicht die Erste in unserem

"Dreier-Rudel" ist Natürlich wäre ein besonderes Anti-Aggressionstraining bei einem

fachlich ausgebildetem Trainer erforderlich, bei dem wir natürlich einbezogen werden müßten.

Claire wird derzeit von der Pflegestelle aus von einer sehr erfahrernen Tierärztin in Welver

betreut. Sie bekommt seit einigr Zeit von dort das Antistressmedikament Anxitane , das

wir ihr auch weitergeben würden. Auf Ihr Angebot, in Schwerte  vorbeizukommen, würden wir,

falls wir Claire wieder bei uns haben, sehr gern zurückkommen.

Mit bestem Dank und herzlichen Grüßen

Wolfgang Schröder

<a href="mailto:wolfg.ruth.schroeder@t-online.de">wolfg.ruth.schroeder@t-online.de</a>

 
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