Wie "Problem"-Rüden an zweiten Rüden gewöhnen?

Guten Tag, ich würde sie auf jeden Fall auf neutralem Gebiet bekanntmachen, d.h. nicht in der eigenen Wohnung und auch nicht im Garten etc. Es sollte viel Platz zum Ausweichen sein. Ich würde dann beide zunächst an der Leine halten und die Körpersprache der einzelnen Hunde beachten. Zeigt einer unterwürfiges Verhalten, Imponierverhalten, ängstliches Verhalten oder wollen sie sich gleich "zerfleischen". Bei beiden Hunden sollte die Leine locker sein. Gibt es beim Kennenlernen auf Entfernung keinerlei Probleme, können Sie versuchen mit beiden spazieren zu gehen, und zwar der eine rechts und der andere links bei den jeweiligen Hundebesitzer/innen an der Leine. Ober hintereinander gehen - die Hunde können sich dann z.B. erst einmal über die Urinmarkierungen "beschnuppern". Klappt auch dies ganz gut, kann man langsam fortfahren. Am besten auf einer großen Wiese, wo viel Platz ist. Hier können Sie mit den Hunden an der Leine mal im Bogen und mal frontal auf den anderen Hund zugehen, damit die Hunde sich aneinander gewöhnen. Hat dies auch gut geklappt und die Hunde konnten sich auf Entfernung gut ertragen, dann kann man die Leine los machen und das richtige Beschnuppern kann stattfinden. Vielleicht entsteht ja sogar ein Spiel, wenn nicht zwingen Sie keinen der beiden Hunde dazu.
Dies einige Tage wiederholen, wenn es hier keinerlei Probleme gibt, kann man einen kontrollierten Besuch vereinbaren. Beide Hunde an der Leine und auch hier erst einmal, z.B. im Garten. Wenn die Körpersprache der Hunde des zulässt und das Erregungsniveau niedrig ist, können Sie die Leinen abmachen und sollten aber beide Hunde genau beobachten. Es sollte kein Spielzeug, nichts Essbares herumliegen und es sollte kein Hund territoriales Verhalten zeigen. Kleine Rangordnungskämpfe sind okay, wenn es jedoch eskaliert, müssen Sie sofort dazwischen gehen. Ich kenne die Hunde ja nicht persönlich und kann nicht einschätzen, ob es wirklich gutgeht - sind beide kastriert? Wenn es jedoch schon auf "neutralem" Gebiet nicht klappt, ist es im eigenen Zuhause umso schwierig. Sie sollten dann einen Fachfrau/-mann hinzuziehen, der schaut, was möglich ist. Evtl. ist dann zur Sicherheit aller ist ein Maulkorb sinnvoll.

Viele Grüße und viel Erfolg

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de