Wieso schnappt mein Hund nach anderen Hunden?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Pauline G. schrieb am 31.05.2022
Meine Berner Sennen Hündin Berta ist an sich ein sehr lieber und froher Hund.

Das Problem ist, dass wenn ich sie an anderen Hunden schnuppern lasse, sie plötzlich aus dem nichts anfängt zu schnappen. Sie knurrt nicht und begegnet dem Hund gegenüber auch nicht aggressiv, doch jedes Mal, wenn ich denke es klappt mal, schnappt sie plötzlich.

Es ist bis jetzt auch noch nie was passiert und Berta hat auch ein oder zwei Freunde, aber dann hört es auch auf. Sie ist auch an sich ein wenig ängstlich. An Männer traut sie sich fast gar nicht ran und wenn fremde Menschen kommen, wird sich meist hinter uns versteckt und gebellt.

Könnten Sie mir vielleicht ein Rat geben, woran das Ganze liegen könnte? Wir würden uns gerne einen Zweithund kaufen, da unsere gestorben ist und vielleicht könnten wir die Probleme vorher lösen. Lg :)
1 Antwort
Guten Tag,
lassen Sie sie an der Leine schnuppern? Das geht immer schief. Alle Besitzer ziehen die Leine stramm, anstatt lockr zu lassen, deshalb reagiert Ihr Hund so. Bauen Sie eine Beziehung auf und beschützen Sie Ihren Hund:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ , wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Denken Sie bitte erst an die Anschaffung eines zweiten Hundes, wenn Sie das Vertrauen dieses Hundes zurückgewinnen konnten,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde (Männer) fassen Ihren Hund nicht an und Sie vermeiden es, dass ein Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den Blickkontakt heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
Guten Tag,
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