Wieso verhält sich unsere Hündin aggressiv gegenüber anderen Hunden?

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Horvath schrieb am 05.06.2012
Unsere Hündin ist eine 8-jährige Mischlingsdame (Dackelmischling) und ist eigentlich ganz eine liebe und mit Menschen und Kindern sehr verträgliche Hundedame. Nur beim Gassi-Gehen ist es ganz schlimm; wenn sie einen anderen Hund sieht bellt und knurrt und zieht an der Leine. Lt. Hundetrainerin sollen wir bzw. ich oder meine Tochter (hauptsächlich) ganz schnell weitergehen und keinerlei Reaktion zeigen. Nur lässt sich das "einfach weitergehen" nicht immer bewerkstelligen (anderer Hund kommt plötzlich um die Kurve,; freilaufende Hunde laufen auf einen zu; U-Bahn oder Bus).

Wir würden gerne wissen, ob es damit zusammenhängt, dass sie noch nicht kastriert wurde. Obwohl es einige Stimmen gibt, die meinen es würde nach einer Kastration das Verhalten noch schlimmer werden.

Die Hündin Lüssi haben wir erst seit ca. 8 Wochen - vorher lebte sie auf einem Grundstück als "Aufpasser" - die frühere Besitzerin ist im Januar verstorben und damit die kleine Lüssi (wir kannten sie schon seit einigen Jahren) nicht alleine blieb, nahmen wir sie auf.

Sozialisierung mit anderen Hunden hatte sie nicht.



Ich hoffe Sie können mir einen Tipp geben was wir tun können, da wir sehr gerne auch entspannt Gassie gehen würden.

Vielen Dank!
1 Antwort
Hallo,

 

wenn ein Hund aggressiv reagiert, dann kann das ganz verschiedene Ursachen haben. Es kann zum Beispiel sein, dass er Angst vor anderen Hunden hat und mit dem Aggressionsverhalten erreichen möchte, dass die anderen Hunde verschwinden. Auch das Verteidigen von Ressourcen (= Dinge, die einem Hund wichtig sind, wie Futter, Spielzeug, Territorium, ,,,) kann über Aggressionsverhalten erfolgen.

 

Eine Kastration ist leider oftmals gerade nicht das Allheilmittel bei Verhaltensproblemen. Inwieweit eine Kastration ggf. hilfreich sein mag, können Sie vorab durch eine so genannte chemische Kastration überprüfen. Dies ist allerding nur nach Beratung durch einen verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt und in Zusammenarbeit mit einer veterinärmedizinischen Universität möglich. Daneben ist in der Regel ein intensives und länger dauerndes Training erforderlich. Bis dahin gilt es, den Tipp Ihrer Hundetrainerin zu befolgen (d.h. dass Sie das Verhalten nicht durch Ihre Aufmerksamkeit verstärken) bzw. sogar noch erweitern (d.h. dass Sie möglichst dort spazieren gehen, wo Ihnen keine anderen Hunde begegnen, so dass Ihre Hündin nicht weiter ein unerwünschtes Verhalten lernt).

 

Viele Grüße,

Stefanie Ott
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